Eine Führungskraft - viele Rollen!

Der Wechsel in die Führungsrolle erfordert nicht nur neue Einstellungen und Haltungen, sondern auch ein Bewusstsein der verschiedenen mit dieser Funktion verbundenen Rollen. Ein Überblick über die einzelnen Rollen und dabei jeweils hilfreiche Tools.

Führungskraft zu sein, heißt unter anderem:

     

  1. Sie können nicht mehr alles alleine machen !
  2. Ihre neue Rolle verlangt, dass Dinge erledigt werden – mit anderen!
  3. Sie repräsentieren nicht mehr sich selbst, sondern Ihr Team gegenüber dem Unternehmen.
  4. Sie repräsentieren Ihr Unternehmen gegenüber Ihrem Team.

In der Funktion als Führungskraft verkörpern Sie viele Rollen!

 

  • Seien Sie sich der Vielfalt an Rollen bewusst, die Sie - als Führungskraft – einnehmen können und die Ihnen abverlangt werden.
  • Klären Sie diese Rollen für sich.
  • Nutzen und ergreifen Sie aktiv die Möglichkeiten, diese vielfältigen Rollen in Ihrem Team gezielt einzusetzen.
  • Überlegen Sie jeweils, welche Korrekturen und Anpassungen diese Rollen verlangen, um sie bei Positionswechseln in Ihrer neuen Position weiter nützen zu können.

Experte

Manchmal sind Sie der Experte und werden als die Person mit den inhaltlichen Antworten gebraucht, aber die entscheidende Frage ist immer: Wie viel von dem was Sie wissen, möchten Sie geben und wie viel ist notwendig oder hilfreich zu geben?

Generell gilt: Je stärker Sie diese Rolle betonen (und verführbar sind, indem Sie sich bei jedem Problem sofort als oberster Problemlöser gefallen), desto mehr verhindern und blockieren Sie die Weiterentwicklung Ihrer Mitarbeiter und desto größer das Risiko, aufgrund des starken operativen Engagements ständig zu wenig Zeit für die eigentlichen Führungsaufgaben zu haben.

Teammitglied

Oftmals müssen Sie Seite an Seite mit den Mitgliedern Ihres Teams arbeiten. Um in dieser Rolle erfolgreich zu sein, sollten Sie daran glauben, dass Sie nicht der einzige und größte Quell aller Weisheit und Erkenntnisse sind. Das wird Ihnen deutlich leichter fallen, wenn Sie:

  • über die Grenzen Ihrer Fähigkeiten Bescheid wissen und diese gegenüber den Mitarbeitern auch offen legen
  • die Stärken der einzelnen Mitarbeiter kennen und anerkennen
  • die Mitarbeiter auffordern, diese Stärken offensiv zu nützen und auch einmal ein Stück des Weges voran zu gehen
  • bewusst immer wieder andere Wege als den "Ihren" zulassen und akzeptieren. (Selbst auf die Gefahr hin, vielleicht nicht gleich so optimale Ergebnisse zu erzielen, wie das bei Ihrem Weg natürlich sicher der Fall wäre.)

ergänzend: Teams erfolgreicher machen
ergänzend: Analyse von Problemen in Arbeitsgruppen
ergänzend: Probleme in der Zusammenarbeit wirkungsvoll ansprechen

Entwickler

Identifizieren Sie die Fähigkeiten, die jedes einzelne Teammitglied und das gesamte Team benötigen, um ihre Aufgaben zu erledigen und sich zu entwickeln.

In welcher der 5 Ebenen würden Sie Ihr Team gerne sehen:

  1. Warten
  2. Fragen
  3. Empfehlen
  4. Erledigen und unverzüglich berichten
  5. Erledigen und routinemäßig berichten

Förderer

  • Sie sorgen für die Bereitstellung der passenden Rahmenbedingungen wie Budgets, Hilfsmitteln, etc.....
  • Sie stellen sicher, dass die ausschlaggebenden Personen über die Fertigkeiten und Ideen des Teams informiert sind.
  • Sie schirmen das Team so gut als möglich von äußeren Störungen ab

Führender

  • Sie helfen Ihrem Team, eine Vision von einer besseren Zukunft für sich und ihre Arbeit zu entwickeln.
  • Sie helfen Ihrem Team dabei, herauszufinden wie Sie diese Vision gemeinsam verwirklichen können und wer dafür welchen Beitrag leisten kann und muss.

Entscheidungstreffer

Eine Führungskraft zu sein bedeutet nicht, alle Entscheidungen selbst zu treffen. Es bedeutet vielmehr, dass Sie für den Entscheidungs(findungs)prozess Ihres Teams verantwortlich sind. Dabei ist es hilfreich, zwischen drei Entscheidungsprozessen zu unterscheiden:

  1. Entscheidungen werden von der Führungskraft alleine getroffen oder an bestimmte Mitarbeiter delegiert.
  2. Das Team wird für weitere Informationen und Input konsultiert und auf dieser Grundlage wird von der Führungskraft allein eine Entscheidung getroffen.
  3. Der Entscheidungsprozess findet im Team statt und die Entscheidung wird gemeinsam getroffen.

Bedenken Sie: Mitarbeiter schätzen es sehr, Klarheit zu haben, mit welcher Form des Entscheidungsprozesses sie es gerade zu tun haben!

ergänzend: Prüfung und Erweiterung von Lösungsalternativen
ergänzend: Arten der Entscheidungsfindung 

Moderator

  • Sie moderieren erfolgreich Teambesprechungen
  • Sie fördern offene Kommunikation

ergänzend: Aufgaben eines Moderators
ergänzend: Durchführung einer Moderation
ergänzend: Leiten UND moderieren?
ergänzend: Besprechungsziele erreichen und Ergebnisse sicherstellen

Coach

  • Sie unterstützen einzelne Teammitglieder, ihre Rolle im Team zu klären und zu entwickeln
  • Sie unterstützen die einzelnen Mitarbeiter, sich Ziele zu setzen und sie zu erreichen.
  • Sie unterstützen die Mitarbeiter bei der Erkennung und Entwicklung ihrer Potentiale im Team und im Unternehmen.
  • Sie unterstützen einzelne Mitarbeiter oder das Team beim Entwickeln neuer Lösungsansätze.

ergänzend: Führen oder coachen?
ergänzend: Förderliche Fragen für Zielvereinbarungsgespräche
ergänzend: Das Zielvereinbarungsgespräch in der praktischen Anwendung
ergänzend: Zielvereinbarung in Gruppen

Autor: Susanne Schmölz-Walzek, Leaders Circle

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