Kreativität fördern

Die einfachste Art, das eigene kreative Denken zu verbessern, besteht im bewussten Umgang mit einigen typischen "geistigen Sperren", die uns üblicherweise davon abhalten, unseren kreativen Gedanken freien Lauf zu lassen.

Weshalb denken wir nicht öfters kreativ? Dafür gibt es nach Meinung der meisten Kreativitätsforscher zwei Hauptgründe: Der erste ist, dass wir für den größten Teil dessen, was wir tun, nicht kreativ zu sein brauchen. Um mit den Erfordernissen des täglichen Lebens fertig zu werden, haben wir eine Fülle von Routinen entwickelt, die uns durch den Alltag geleiten. An sich ein sehr vernünftiges, weil energiesparendes Verhalten.

Der zweite Hauptgrund für mangelnde Kreativität ist: weil es uns nicht gelehrt wurde. Vielen von uns wurde bereits in der Schule die Überzeugung eingeimpft, dass die besten Ideen in den Köpfen anderer Leute stecken. Oder wie es der Kreativitätstrainer Roger von Oech in seinem faszinierenden, aber leider vergriffenen Buch "Denkanstoss" formuliert: "In nur zehn Jahren zwischen Kindergarten und Schulabschluss haben wir nicht nur gelernt, wie die richtige Antwort zu finden ist, wir haben auch die Fähigkeit verlernt, nach mehr als einer richtigen Antwort zu suchen."

Ähnliches meint Michael Michalko, der die Denk- und Arbeitsstrategien berühmter Wissenschaftler und Künstler untersucht hat, wenn er das übliche "reproduzierende Denken" dem "produktiven Denken" gegenüber stellt: "Üblicherweise denken wir reproduzierend, ausgehend von ähnlichen Problemen, mit denen wir in der Vergangenheit konfrontiert waren. Wir suchen nach etwas, das in der Vergangenheit funktioniert hat und fragen: Was von dem, was ich in meinem Leben, meiner Ausbildung oder meinem Beruf gelernt habe, kann dieses Problem lösen. (....)  Im Gegensatz dazu denken geniale Menschen produktiv statt reproduzierend. Mit dem Problem konfrontiert, fragen sie sich, auf wie viele verschiedene Arten sie es betrachten, wie sie es neu überdenken und auf wie viele Arten sie es lösen können, statt danach, welche Lösungsmöglichkeiten ihnen beigebracht wurden. In der Regel gelangen sie so zu vielen unterschiedlichen Antworten, von denen einige ungewöhnlich und unter Umständen einzigartig sind."

"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."

Roger Von Oech benennt 10 "geistige Sperren", die es uns schwer machen, den kreativen Gedanken freien Lauf zu lassen.

(Weitere Unterseiten zu den einzelnen geistigen Sperren und wirksamen Gegenstrategien folgen in den nächsten Monaten)

...zurück zum Seitenanfang

Teilen: