Studie: Merkmale dynamikrobuster Höchstleistung

Während viele Unternehmen angesichts ständig steigender Wettbewerbsintensität und Veränderungsdynamik verzweifeln, scheinen eine wenige Firmen geradezu aufzublühen. Was machen sie anders?

Untersuchungsgegenstand der bereits 2004 von DETECON Consulting publizierten Studie "Vom Wissen zum Können, Merkmale dynamikrobuster Höchstleistung" waren "Unternehmen, denen der Umgang mit Herausforderungen leicht fällt, die der großen Mehrzahl aller Unternehmen nahezu unlösbare Schwierigkeiten bereiten". Gemeint sind die Folgen steigender Wettbewerbsintensität und Veränderungsdynamik moderner globaler Märkte: Planungshorizonte nehmen ab, Produktlebenszyklen werden kürzer, Kundenanforderungen individueller.

Diesen Zusammenhang nennen die Autoren "Dynamikproblem" und jene Ausnahme-Unternehmen, die das Dynamikproblem nicht nur aushalten, sondern in den neuen Anforderungen geradezu baden, nennen sie 'Höchstleister'. Höchstleistung hat in dieser Studie also, wie die Autoren betonen, eine ganz spezifische Bedeutung: Die souveräne Bewältigung des Dynamikproblems. Andere Formen von Höchstleistung werden hier nicht betrachtet.

Die wichtigsten Ergebnisse dieser interessanten und lesenswerten Studie, die nicht nur die Ergebnisse samt Kurzbeschreibung der untersuchten Unternehmen präsentiert, sondern auch die dabei zugrunde liegenden theoretischen Überlegungen schildert, sind:

Basis von Höchstleistung ist Können, nicht Wissen

Bei hoher Dynamik verlagert sich die Basis von Höchstleistung vom Wissen zum Können. Wissen ist erfragbar, Können nicht. Das Können eines Unternehmens ist aber auch von diesem selbst meist nicht zutreffend beschreibbar. Anders gesagt: Unternehmen mit Spitzenleistungen handeln meist viel klüger, als sie selbst denken oder darüber reden können. Die entscheidenden Unterschiede ihrer Arbeitsweise können Höchstleister oft nicht in Worte fassen. Wer aber selbst nur wenig über seine Höchstleistung weiß, kann auch nicht einfach danach befragt werden. Daher bildeten die Studienautoren auf Basis ihrer Beobachtungen Hypothesen, die sie dann gemeinsam mit den Firmen zu erhärten oder zu widerlegen suchten.

Allen beobachteten Höchstleistern gemeinsam war besagte Verschiebung des Gewichts vom Wissen zum Können, wobei "Wissen und Können unzertrennliche Geschwister sind", die nie allein vorkommen. Kurz gesagt: Je niedriger die Dynamik, der Unternehmen ausgesetzt sind, desto mehr kommt es auf Wissen an. Je höher die Dynamik und das Ausmaß an Überraschungen, für die es noch kein Wissen geben kann, desto mehr kommt es auf talentbasiertes Können an. Veranschaulicht wird diese Verschiebung von den Autoren durch Begriffspaare, wobei der erste Begriff jeweils dem können-basierten Anteil, der zweite dem wissens-basierten Anteil entspricht und das Wort "Statt kein entweder-oder sondern einen Wechsel der Dominanz ausdrücken soll. Etwa:

     

  • Werte-Kultur statt Verhaltens-Kultur
  • Können statt Wissen
  • Erkenntnis statt Moral
  • Prinzipien statt Regeln
  • Theorie statt Methode
  • Talentförderung statt Skill-Management
  • Führung statt Steuerung
  • u.a.m.

Ohne Theorie bleibt's dunkel

Die Praxisberichte der Studie zeigen, dass jedes Unternehmen seinen eigenen Weg zum Erfolg gefunden hat. Gleichzeitig bestätigt die Studie, dass die Vielfalt des Erfolges durch gemeinsame Merkmale verbunden ist. Die verschiedenen Bäume gehören zum selben Wald, d.h. die gemeinsame Basis wird erst durch Abstraktion sichtbar. Das Werkzeug für Abstraktion ist Theorie. Erst eine leistungsfähige Theorie erzeugt aus Beobachtung neue Erkenntnisse über die Prinzipien und Merkmale einer dynamikrobusten Höchstleistung.

Höchstleistung ist empfindlich gegen "Seitenwind"

Höchstleister sind für die Herausforderungen hohen Wettbewerbsdrucks und gestiegener Marktdynamik gut gerüstet. Störungen der kulturellen Basis ihrer Höchstleistung verkraften sie dagegen nur schwer. Dies liegt daran, dass sie über ihr Können zu wenig wissen. So kann z.B. eine Fusion oder ein Aufkauf Höchstleistung schnell zerstören, denn: "Wer seine Schätze nicht kennt, kann sie nicht verteidigen".

Weitere Infos zum Hintergrund des Dynamikproblems: Taylorismus und seine Folgen

Quelle: Die Studie ist kostenlos downloadbar unter: www.detecon.de , erforderlich ist allerdings eine namentliche Registrierung.

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