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Ein Thema macht Karriere. In der Wirtschaft und in den Medien wird zunehmend über Wert und Werte geredet. Und darüber wie man das eine steigern und das andere beibehalten kann, wie es ist. Antworten, wie der Wert gesteigert wird, entnehmen wir von montags bis samstags den täglichen Zeitungsmeldungen –zum Beispiel durch den Abbau von Mitarbeitern, Kostensparprogrammen oder der Konzentration auf Kernkompetenzen, was dem Verkauf von nicht rentablen Firmenwerten gleichkommt. Die Börsen honorieren diese Art von "Rendite-Tuning" schon bei der Ankündigung mit Kursaufschlag. Antworten, auf welche (moralischen) Werte wir uns noch verlassen können, hören und lesen wir eher zwischen samstags und montags. Doch nach all den Sanierungsprogrammen, mit denen die Unternehmen auf Rendite getrimmt wurden, richtet sich der Blick zunehmend auf das verbliebene Human Kapital der Unternehmen. Mitarbeiter sollen intrinsisch motiviert sein, bleiben aber bei vielen als Passivposten in der Bilanz. Um Missverständnisse zu vermeiden: Selbstverständlich ist es eine ökonomische Vorausset-zung, dass die Kostenstrukturen von Unternehmen wettbewerbsfähig sein müssen, was vor allem bei Konzernen eine enorme Anstrengung bedeutet. Die Vereinfachung heißt aber nicht Personal oder Rendite. Die Kunst besteht darin, Ursache und Wirkung auseinander zu halten. Die Ursache für geringe Rendite muss nicht immer zuviel Personal sein. Bei näherem Hinschauen stellen wir fest, dass Ursache für fehlende Umsätze und Rendite häufig nicht genutzte Chancen sind aus dem vorhandenen Leistungspotenzial des Personals. Die vorliegenden Untersuchungen zeigt, dass die soften Faktoren durchaus im Zusammenhang mit Erfolg von Unternehmen stehen. Im Vergleich mit jedem anderen Programm zur Performance Steigerung sind hier sogar die geringeren Investitionen zu vermuten. Zielgerichtet die Kultur im Unternehmen auf Geschäftserfolg zu fördern, das weckt die Fantasie der Unternehmensführung. Wie viel Umsatz könnten wir in einem Unternehmen generieren, wenn es gelingt, eine "Erfolgskultur" zu verstärken, die messbare Auswirkung auf die Qualität der Kundenkontakte hat und dadurch z. B. die Kundenbindungsrate um nur 5 Prozent erhöht oder die Innovationsrate antreibt? Die simple Frage, was es bringt, Kultur fördernde Maßnahmen durchzuführen, kann simple auf amerikanische Art beantwortet werden: It works! Wissenschaftlicher HintergrundSeit nahezu drei Jahren beschäftigt sich ein Team von Beratern und Wissenschaftlern mit der Frage nach dem Zusammenhang zwischen gelebten Wertekulturen in Unternehmen und den damit verbundenen Einflüssen auf das wirtschaftliche Ergebnis. Mit der für den Forschungszweck entwickelten Methode wurden inzwischen über 70 Organisationen analysiert. Der Kern der Kulturanalysen ist die Erfassung einer Vielzahl von Bedingungen, unter denen Menschen in Unternehmen arbeiten und der wissenschaftlichen Berechnung von Zusammenhängen zwi-schen den Bedingungen und dem wirtschaftlichen Ergebnis der untersuchten Organisationen. Die gelebten Werte der Unternehmenskultur wie Überzeugungen, gemeinsame Annahmen, Verhaltensmotive werden ebenso erfasst wie z. B. Praktiken der Macht- und Anerkennungssysteme. Im Vergleich analysierter Managementstile aus der Grundlagenforschung, die Deep White im Jahre 2003 in Zusammenarbeit mit dem MCM Institut der Universität St. Gallen durchgeführt hatte, zeigte sich, dass das humanistische Menschenbild im Unternehmen einen höhere Erfolgszusammenhang aufweist als das klassische Shareholder Value Prinzip, das Profit vor den Menschen stellt. Deep White hat 2005 weitere Ursachen- und Zusammenhangsforschung betrieben und stellt jetzt die Ergebnisse einer Ergänzungsstudie vor, bei der das bestehende Werte-Inventar der Erhebung um christliche Werte unserer Abendländischen Kultur ergänzt wurde. Diese schon in der Antike formulierten und im Christentum weiter entwickelten Tugenden erweisen sich eindeutig als Erfolg versprechende Management-Tools moderner Unternehmen. Für die nach Werten suchenden Führungskräfte und Mitarbeiter können die Ergebnisse Mut machen und Anregung geben, ethisches Verhalten und Erfolg miteinander zu verbinden. Der Mensch im MittelpunktEinzelne Werte, die in der Grundlagenstudie mit hohem Einfluss auf den Erfolg identifiziert werden konnten, stellen Werthaltungen dar, die den Menschen im Unternehmen in den Mittelpunkt stellen, statt Zahlen und Fakten. Eine Gesamtinterpretation der Ergebnisse erlaubt die grundsätzliche Aussage, dass Unternehmenskulturen, die ein klares Bild der Gesamtaufgabe vermitteln (Vision), dabei mit einem ausgeprägten Maß an Bodenständigkeit agieren, die Verantwortung für Mitarbeiter und Gesellschaft ernst nehmen und umsetzen und schließlich ein Umfeld ermöglichen, das den Mitarbeitern Selbstverwirklichung in der Aufgabe, Selbstachtung bei der Erfüllung von Leistung und Gerechtigkeit innerhalb des Unternehmens bieten, eine höhere Wahrscheinlichkeit für Erfolg aufweisen. Die Ergebnisse der 2003/04 durchgeführten Studie zeigen, dass ein Führungsstil der Sozialen Kompetenz höhere Erfolgskorrelation aufweist als ein harter und machtgeprägter Führungsstil. Christliche Werte – ethischer ErfolgDer Vergleich von "Erfolgskulturen" in untersuchten Organisationen mit Führung in der Unternehmenspraxis zeigt eine Plausibilität von Zusammenhängen. Insbesondere eine ganzheitliche Betrachtung von Unternehmung und Mitarbeiter/innen führt mit höherer Wahrscheinlichkeit zu wirtschaftlichem Erfolg. Sowohl in den berechneten Erfolgswahrscheinlichkeiten als auch in der praktischen Wahrnehmung der untersuchten Unternehmen weisen die Ergebnisse darauf hin, dass diese "Weichen Faktoren", die den Erfolg positiv beeinflussen, eine ethische Grundhaltung in der Führung widerspiegeln. Der Frage nach der ethischen Führung und deren christlichen Kontext war Anlass der Ergänzungserhebung Unternehmen "C". Unternehmen "C" haben in ihrer Unternehmenskultur eine stärkere Ausprägung der Erfolg fördernden Werte-Haltungen und folgerichtig dadurch eine höhere Wahrscheinlichkeit auf Geschäftserfolg. Die Berücksichtigung christlicher Werte wie Personalität, Subsidiarität und Gemeinwohl bietet einen praktischen Ansatz im Unternehmenskontext und ergibt zusätzliche Erfolgspotenziale für die Unternehmensführung. Wie wichtige Erfolgszusammenhänge im Unternehmen lebbar werden: Personalität Subsidiarität Gemeinwohl Mit diesen drei validen Zusammenhängen zwischen gelebten Werte in Unternehmen „C“ und finanziellem Erfolg werden die Kernforderungen der Christlichen Soziallehre mit dem ermittelten Faktor "Christliche Werte" wiedergegeben. Bereits im Werte-Set der Grundlagenstudie enthaltene Erfolgsfaktoren sind bei erfolgreichen Unternehmen C noch stärker ausgeprägt als bei anderen erfolgreichen Unternehmen: Arbeitsfreude Strategische Kompetenzentwicklung Den Faktor Arbeit neu denken und leben! Autor: Gregor Schönborn, Geschäftsführer Deep White www.deep-white.com Weiter zu: "Grundlagenstudie Wertekultur und Unternehmenserfolg" |
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