Work-Life Balance im Top-Management

Eine im Auftrag von Wirtschaftsblatt sowie Droege & Comp. durchgeführte Befragung brachte interessante Erkenntnisse zum Thema Work-Life-Balance im Top-Management.

Wie lange wird gearbeitet?

Die durchschnittliche Arbeitszeit österreichischer Spitzenmanager beträgt laut einer im Okt. 2007 durchgeführten Befragung 57 Stunden pro Woche. 21 Prozent der befragten Manager sind mindestens 60 Stunden pro Woche im Einsatz, 47 Prozent arbeiten mehr zwischen 50 und 60 Stunden, 27 Prozent zwischen 41 und 50 Stunden. Lediglich fünf Prozent der Top-Manager finden mit 40 Wochenstunden das Auslangen. 19 Prozent der Befragten, insbesondere die erfahrenen Wirtschaftskapitäne über 60, wollen in Zukunft unbedingt weniger arbeiten - neun Prozent, vor allem die unter 40-Jährigen, befürchten hingegen, dass sie künftig noch mehr gefordert werden.

Wo wird gearbeitet?

Rund zwei Drittel ihrer Arbeitszeit verbringen Top-Manager im Büro, rund ein Viertel ihrer Arbeit erledigen sie unterwegs, auf Reisen, fast zehn Prozent von zu Hause aus.

Woran wird gearbeitet?

Den größten Teil ihrer Arbeit verwenden Top-Manager mit durchschnittlich 32 Prozent auf das operative Geschäft. Jeweils etwa 14 Prozent der Zeit verteilen sich auf Aufgaben wie Unternehmensstrategie, Mitarbeiterführung bzw. Kunden- und Lieferantenbetreuung sowie für Geschäftsreisen. Für öffentliche Auftritte und PR-Arbeit verwenden sie im Schnitt sechs Prozent. Bloß vier Prozent der Arbeitszeit bleibt für die eigene Fortbildung übrig.

Arbeits- und Privatleben

Vier von fünf Topmanagern geben an, dass ihr Arbeitsleben das Privatleben "stark" oder sehr stark" beeinflusst. Beispielsweise durch unregelmäßige oder lange Arbeitszeiten oder die mangelnde Fähigkeit, in der Freizeit abschalten zu können. Nur jeder siebente Top-Manager fühlt sich im Privatleben durch den Beruf nicht eingeengt. Überraschend deutlich fällt auch die Antwort auf die Frage aus, wie hoch die Manager die Gefahr eines Burnout-Syndroms einschätzen. Während immerhin 30 Prozent der Befragten die Gefahr des Burn-out-Syndroms als gering einschätzen, wird das von 67 Prozent, insbesonders von der Gruppe der 40 bis 49jährigen, als "sehr hoch" oder "hoch" angesehen. Die über 60-Jährigen lässt dieses Problem schon wieder relativ kalt.

Die meiste Entspannung vom stressigen Berufsalltag finden Wirtschaftskapitäne im Kreis ihrer Familie - geben zumindest 81 Prozent der Befragten zu Protokoll. Für 72 Prozent stellt auch eine sportliche Betätigung eine ideale Form des Ausgleichs dar. Einen Ausflug in die Natur finden 53 Prozent erholsam und befreiend. Kulturelle Ereignisse sind jedoch nur für jeden Fünften eine Quelle der Erholung. Detto wollen nur 19 Prozent allein sein, um wirksam abschalten zu können. Der Urlaub spielt dafür für die meisten eine ganz wichtige Rolle: 89 Prozent der obersten Chefs machen mindestens zwei Mal pro Jahr Ferien, jeder sechste haut sogar gleich drei Mal ab, um dem Bürostress zu entfliehen.

Quelle: Wirtschaftsblatt am 07.11.2007

...zurück zum Seitenanfang

Teilen: