The Spirit of Leadership

Harrison Owen

Carl-Auer-Systeme-Verlag, 2001

137 Seiten

Euro 25,60

 

 

 

"Angesichts der Tatsache, dass die Strukturen unserer Welt und ihre Sicherheit Platz gemacht haben für eine Lawine von Veränderungen, wird das Ausmaß unserer Sehnsucht nach zuverlässiger, klarer Führung nur noch von der Unmöglichkeit, sie zu finden, übertroffen. Der Fehler liegt nicht in der Führung, sondern bei uns selbst und unseren Erwartungen", meint Harrison Owen, Begründer der Open Space Technology, in seinem Buch, in dem er sich mit der Zukunft von Führung auseinandersetzt.

In den alten Zeiten, so Owen, waren Führer dazu da, Sinn in das Chaos zu bringen, Zweifel in Sicherheit zu verwandeln und positive Handlungspläne zu entwerfen, um unwägbare Paradoxien zu lösen. Gute Leiter brachten die Dinge in Ordnung. Erhob das Chaos sein hässliches Haupt, erwarteten wir vom Führer die sofortige Wiederherstellung der Normalität. Aber da gibt es einen Haken. Chaos wird jetzt als normal angesehen, Paradoxien sind nicht auflösbar, und Sicherheit gibt es bestenfalls als hohe Wahrscheinlichkeit. Führung, die versucht, irgendetwas in Ordnung zu bringen, kann nur versagen. Und genau das passiert. Statt netten und ordentlichen Entwicklungsmustern zu folgen, scheinen Organisationen heute eher diskontinuierliche Sprünge zu vollführen, was ziemlich verwirrend und für alle Beteiligten oft schmerzlich ist.

Owens Buch ist keines der üblichen Bücher zum Thema Führung. Es ist eher eine Erkundung, mit der Absicht, ein Verständnis von Führung zu entwickeln, das heute Kraft und Wirkung erzeugen kann. Der zentrale Begriff, um den sich seine Überlegungen drehen, ist "Spirit", ein Begriff, der nur schwer zu übersetzen ist, sich aber in Worten wie Inspiration, von etwas "beseelt" sein oder Teamgeist ausdrückt. Spirit, so Owen, sei eine dieser Sachen, die du erkennst wenn sie dir begegnen, bei denen du aber ebenso merkst, wenn sie nicht da sind. Spirit sei vor allem deshalb so wichtig, weil Führung ohne Spirit nicht gelingt. Zum einen mag vieles, was Owen beschreibt, leicht esoterisch klingen, doch als begnadeter Geschichtenerzähler gibt er Erfahrungen wider, die wir alle selbst schon erlebt haben.

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