Überbringen schlechter Nachrichten

Mitarbeiter haben Hoffnungen und Erwartungen an die Organisation, die sich nicht immer erfüllen lassen. Der Führungskraft obliegt die oft unangenehme Aufgabe, den betroffenen Mitarbeitern die Entscheidungen mitzuteilen.

Das angedachte Projekt kommt nicht zustande, die gewünschte Weiterbildungsmaßnahme wird nicht bewilligt, die anvisierte Versetzung oder Beförderung wird abgelehnt, die erhofften Gehaltserhöhungen oder Bonuszahlungen bleiben aus, das Abteilungsbudget wird gekürzt, Stellen müssen eingespart werden – all das sind Situationen, in denen man sich als Führungskraft der Aufgabe gegenüber sieht, einzelnen Mitarbeitern oder dem gesamten Team Entscheidungen mitzuteilen, die wenig Freude auslösen werden.

Wie die Mitarbeiter damit umgehen, hängt ganz wesentlich davon ab, wie diese schlechten Nachrichten von der Führungskraft kommuniziert werden. Agiert die Führungskraft klar in der Sache und wertschätzend gegenüber der Person? Werden Entscheidungsweg und Entscheidungskriterien transparent gemacht? Wird das Vertrauen in die Entscheidungsträger durch die Aussagen der Führungskraft gestärkt oder geschwächt?

Worauf kommt es jetzt im Einzelnen an?

Kein allzu langer Gesprächseinstieg
Die Situation ansprechen und klar auf den Punkt kommen: "Ich habe etwas Wichtiges mit Ihnen zu besprechen und zwar..."

Eigene Gefühle und Empfindungen artikulieren
"Es ist mir nicht leicht gefallen, diese Entscheidung zu treffen"
"Es war für mich selbst überraschend, dass die Entscheidung so gefallen ist"

Verständnis signalisieren (nur wenn innerlich echt vorhanden, sonst nicht!)
„Ich kann mir vorstellen, dass dies für Sie keine sehr angenehme Situation/Nachricht ist“

Situation nicht wegwischen bzw. verniedlichen, aber einfühlsam bearbeiten
(hart in der Sache, aber menschlich im Umgang) Verzichten Sie auf Phrasen wie "Ist ja alles halb so schlimm", "Machen Sie sich nichts draus", "Sie wissen ja, in jeder Krise steckt auch eine Chance".

Gegebenenfalls Hilfe anbieten
Z.B. „Denken Sie einmal in Ruhe darüber nach, was das für Sie bedeutet. Ich bin gerne bereit, mit Ihnen ein weiteres Gespräch zu führen, falls sich für Sie noch zusätzliche Aspekte ergeben“.

Situations-Check
a) ist die Fortführung des Gespräches wichtig (z.B. Zuwendung,..)?
b) benötigt der andere Zeit für sich alleine, um die Situation selbst zu klären?

Eventuell Zukunftsbild checken
Z.B. „Wie könnte dies in Zukunft aussehen?“

Abschluss und Klärung, wie Sie miteinander verbleiben


Autor: Albert Holzer

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