Studie über Mitarbeiterbefragungen

Viele Firmen messen bei Mitarbeiterbefragungen Zufriedenheit, nur wenige das Engagement und nur in einem Drittel der Unternehmen sehen Mitarbeiter Veränderungen aufgrund der Befragung.

Das Instrument Mitarbeiterbefragung hat laut einer neuen Studie in Personalabteilungen und Chefetagen in den vergangenen Jahren an Akzeptanz und strategischer Relevanz gewonnen: Rund zwei Drittel der im Auftrag von Hewitt Associates und Kienbaum befragten 90 Unternehmen in Deutschland, Schweiz und Österreich führen zumindest alle zwei Jahre eine Befragung durch. In 61 Prozent der Fälle ist die Unternehmensleitung direkter Auftraggeber. "Mitarbeiterbefragungen sind zunehmend ein Instrument der Unternehmensführung, da Themen der strategischen Unternehmensentwicklung im Rahmen der Mitarbeiterbefragung an Bedeutung zulegen. 44 Prozent der befragten Unternehmen bestätigten diesen Trend, 43 Prozent nutzen die Ergebnisse der Befragung für die HR-Steuerung und das HR-Controlling", so Piotr Bednarczuk, Geschäftsführer der Managementberatung Hewitt Associates in Deutschland.

Engagement oder Zufriedenheit ?

94 Prozent der Unternehmen erfragen im Rahmen ihrer Mitarbeiterbefragung die Zufriedenheit mit der aktuellen Tätigkeit und dem Unternehmen generell. 83 Prozent messen die Verbundenheit (das Commitment) der Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Jedoch nur 55 Prozent der befragten Unternehmen gehen einen Schritt weiter und nutzen die Befragung, um die tatsächliche Leistungsbereitschaft, also das Engagement ihrer Mitarbeiter für die Erreichung der Unternehmensziele zu messen.

Aussagekräftige Vergleichsdaten

Um die Ergebnisse einer Befragung richtig zu deuten und Problemfelder im Unternehmen zu erkennen, werden zunehmend Vergleichswerte genutzt. 74 Prozent der Unternehmen vergleichen die Daten intern - zwischen den einzelnen Abteilungen. Externe Vergleichswerte nutzen 61 Prozent der Teilnehmer. 15 Prozent der Teilnehmer verzichten völlig auf einen Vergleich und riskieren damit, die eigentlichen Probleme nicht zu erkennen.

Werden die  Daten sinnvoll genutzt?

Die große Herausforderung einer Mitarbeiterbefragung liegt nicht in der operativen Durchführung. Kritische Erfolgsfaktoren ergeben sich im nachfolgenden Veränderungsprozess: Eine systematische und priorisierte Maßnahmenableitung muss gezielte Verbesserungen ermöglichen. Bei mehr als einem Viertel der Unternehmen gibt es jedoch keinen verbindlichen oder strukturierten Prozess im Zusammenhang mit der Ableitung von Folgemaßnahmen. Ebenso stellt eine zielkonforme Umsetzung von Veränderungsmaßnahmen durch gezieltes Monitoring der Maßnahmen sowie die Messbarkeit und Sichtbarkeit der Erfolge eine Herausforderungen einer erfolgreichen Mitarbeiterbefragung dar. Die Studienteilnehmer werten explizit die Umsetzung der Maßnahmen als besonders wichtig. Dennoch verzichten 30 Prozent der Befragten auf ein ausführliches Maßnahmenmonitoring. Lediglich in 37 Prozent der Unternehmen erkennen die Mitarbeiter, welche Veränderungen tatsächlich aus der Befragung resultieren.

Rückfragen zur Studie: Hewitt Associates, Frau Jasmin Bischoff, 0049/ 611 92883-115 Jasmin.Bischoff@hewitt.com

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