Lösungsorientierte Kurzberatung

Ursula Wolters

Rosenberger Verlag, 2000

185 Seiten

Euro 29,90

 

 

 

Muss man - wie es unser Alltagsverständnis nahe legen würde - Probleme ”analysieren”, um zu Lösungen zu gelangen? Nicht nach Ansicht der lösungsorientierten Kurzberatung, die wesentlich auf der Arbeit des Amerikaners Steve de Shazer basiert, der 1969 begann, sein eigenes Modell der Kurztherapie zu entwickeln. Seinem Ansatz zufolge sind Probleme lediglich Symptome dafür, dass etwas nicht gelingt bzw. funktioniert. In der Lösungsorientierung werden nun gezielt Prozesse des Gelingens unterstützt, damit verblassen die Symptome des Nicht-Gelingens (die Probleme) von selbst.  Es werden also keine ”Probleme gelöst”, sondern ”Lösungen entwickelt”.

Ein feiner, aber kein kleiner Unterschied. Denn wer Probleme lösen will, beschäftigt sich gedanklich dauernd mit den Problemen, wer Lösungen (er-)finden will, kreist in Gedanken um mögliche Lösungsszenarien. Und da wir bekanntlich durch unsere Gedanken unsere Wirklichkeit konstruieren, macht das einen relevanten Unterschied. Schließlich ”steht der beklagte Sachverhalt im Zusammenhang mit einem Verhalten, das durch das Weltbild des Klienten mit entstanden ist.” 

Ursula Wolters, die die Kurzberatung vor allem in ihre Seminar-, Coaching- und Supervisionsarbeit einfließen lässt, beschreibt in ihrem Buch sehr praxisorientiert das Handwerkszeug der Kurzberatung. Der Bogen, den sie spannt, reicht von den grundlegenden Annahmen in bezug auf Haltung und Rolle des Beraters, die notwendigen Rahmenbedingungen für erfolgreiche Arbeit bis hin zu geeigneten Techniken und Interventionsmöglichkeiten zum (Er-)Finden neuer Lösungen. Psychologische Theorien, die sie unterstützend verwendet, werden ebenso angerissen wie Kreativitäts- und Entspannungstechniken, die helfen, die Lösungskompetenz des Klienten zu stärken.

Fazit: eine gute und praxisnahe Einführung ins Thema, hilfreich speziell für Coaches und Berater.

...zurück zum Seitenanfang

Teilen: