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Die eingangs zitierte Regel hat einen wahren Kern: In der Tat gibt es weniges, das Sitzungsteilnehmer mehr nervt als ein Boss, der eine Sitzung höchst einseitig leitet, Teilnehmer selektiv zu Wort kommen lässt, selbst ständig zwischen Steuerung des Ablaufs und inhaltlichen Positionen hin- und herspringt und zu allem Überfluss felsenfest überzeugt ist, "neutral zu moderieren". Insofern ist es bereits ein erster wichtiger Schritt, sich überhaupt bewusst zu werden, dass Moderation und inhaltliches Engagement zwei unterschiedliche Rollen sind, mit denen sich auch unterschiedliche Anforderungen verbinden:
Die unterschiedlichen Rollen von Leiter und Moderator
Übergänge klar markierenWenn Sie als Führungskraft beide Rollen gleichzeitig übernehmen, brauchen Sie daher Rollenklarheit, d.h. Sie sollten wissen, wann Sie in welcher Rolle agieren und das auch gegenüber den anderen immer wieder klar ausschildern. Am besten erreichen Sie das, indem Sie "Übergangssätze" verwenden, die solche Rollenwechsel während der Sitzung deutlich anzeigen. Vom Diskussionsteilnehmer zum ModeratorStecken Sie gerade in einer inhaltlichen Diskussion, die auszuufern oder abzudriften droht und Sie wollen den Blick wieder auf den Prozess lenken, könnten Sie beispielsweise sagen:
Vom Moderator zum DiskussionsteilnehmerEinen Wechsel von der Moderatorenrolle zum Diskussionsteilnehmer könnten Sie hingegen markieren, indem Sie sagen:
Wann ist Moderation angesagt?Markante Zeitpunkte, bei denen man als Leiter nicht versäumen darf, die Moderatorenrolle (wieder) zu übernehmen, sind unter anderem:
Die Rollen aufteilenEine Möglichkeit, sich als Sitzungsleiter das Leben etwas zu erleichtern, besteht darin, zu Beginn der Sitzung (besser noch bereits im Vorfeld) einzelne Moderationsaufgaben zu delegieren und z.B. einen eigenen Zeitmanager und/oder einen Protokollanten zu benennen. Die Aufgaben des Timemanagers: Check zu Beginn: Ist klar, wie viel Zeit für welchen Punkt vorgesehen ist? Check während der Sitzung: Einhalten des vorgesehenen Zeitrahmens. Wenn Punkt nicht abgeschlossen wird: Wann soll das dann passieren? Die Aufgaben des Protokollanten: Fokussierung auf die Frage: Werden die vereinbarten Ergebnisse erbracht? Nach jedem Punkt der Agenda wird geprüft: Was muss hier konkret an Ergebnissen, Entscheidungen festgehalten werden und sind alle damit wirklich einverstanden? ? Wer muss daher was bis wann leisten (Wichtig: nicht einzelne Tätigkeiten, sondern vereinbarte/erwartete Ergebnisse festhalten! Check: Gibt es dazu das explizite OK der als Verantwortliche benannten Leute? Haben Sie ausreichend Klarheit über die jeweiligen Aufgaben und die dafür nötigen Resourcen? Gibt es noch Bedenken hinsichtlich möglicher Hindernisse, Stolpersteine? Am Ende wird explizit das Commitment der benannten Verantwortlichen eingeholt: Passt das so? Sind Sie damit einverstanden?Kennen sich alle aus, was von Ihnen erwartet wird? Der Co-Moderator: Diese/r kann während der Besprechung einzelne Themenbereiche übernehmen, wie zum Beispiel Diskussionen oder Themenbearbeitungen. Einerseits können Sie sich so kurzfristig bei heiklen Themen besser auf den Inhalt konzentrieren, andererseits die Ressourcen von Teilnehmer nützen und sie einbeziehen bei Themen, bei denen sie sich möglicherweise inhaltlich kaum beteiligen hätten können. Kommt es zu solch einer Rollenaufteilung, ist es Aufgabe des Sitzungsleiters, diese Rollen und deren Aufgaben in der Runde einzuführen, vor jeder Sitzung zu klären, wer welche Rolle in der Besprechung übernimmt und die Rollenträger bei Ihrer Ausführung zu unterstützen und sicherzustellen, dass sie die Aufgabe wirklich übernehmen und erfüllen. Mit der bloßen Aufgabenzuweisung alleine ist es kaum getan, denn ein gutes Zusammenspiel funktioniert nicht von heute auf morgen, sondern muss erst eingeübt werden. Erst recht, falls diese Rollen immer wieder von unterschiedlichen Teilnehmern wahrgenommen werden. Bei einmaligen Besprechungen ist es hilfreich, diese Rollen, wenn möglich, schon in der vorab versandten Agenda öffentlich bekannt zu machen und die Rollenträger bezüglich ihrer Aufgaben im Vorfeld zu briefen. Fällt die Entscheidung zur Rollenaufteilung spontan am Beginn des Meetings, macht es Sinn, die jeweiligen Aufgaben offen vor der Gruppe zu klären. Z.B. "Herr Mayer, könnten Sie bitte bei jedem Punkt dann noch einmal durchgehen, was wir festhalten und das noch einmal vorlesen?" Weiter zu den Tools: Spielregeln einführen und deren Einhaltung sicherstellen Durchführung einer Moderation Ergebnisorientiert protokollieren |
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