Kooperation mit Manager-Kollegen

Wie können Sie mit den Kollegen aus anderen Bereichen trotz teilweise entgegengesetzter Interessen ein gutes Verhältnis aufbauen und langfristig gut zusammenarbeiten?

In der Zusammenarbeit mit den Manager-Kollegen sind vier grundsätzliche Einstellungen möglich, die Stephen Covey in dem Buch "7 Wege zur Effektivität" in Anlehnung an die Erkenntnisse der Transaktionsanalyse folgendermaßen beschreibt:

  • Win-lose-Einstellung
  • Lose-win-Einstellung
  • Lose-lose-Einstellung
  • Win-win-Einstellung

Welche dieser Einstellungen Sie in der Zusammenarbeit einnehmen, hängt – wie es der Führungstrainer Alexander Groth in dem Buch "Führungsstark in alle Richtungen" beschreibt - "zum einen davon ab, wie viel Mut Sie haben. die eigenen Interessen und Überzeugungen gegenüber den Kollegen zu vertreten und zum anderen auch davon, ob Sie bereit sind, Rücksicht auf deren Interessen und Überzeugungen zu nehmen".

  • Mit einer Lose-win-Einstellung, so Groth, nimmt ein Manager ausschließlich Rücksicht und hat nicht den Mut, in schwierigen Momenten den eigenen Standpunkt zu vertreten.
  • Wer aber seine eigenen Wünsche nicht eingestehen kann, gönnt meist auch den anderen nichts, nach dem Motto "Was ich nicht habe, sollst du schon gar nicht bekommen" und ist damit in einer Lose-lose-Einstellung gefangen.
  • Wer andererseits nur die eigenen Interessen sieht und vertritt, ohne Rücksicht auf die Interessen der anderen zu nehmen, lässt sich von einer Win-lose-Einstellung leiten, will immer der Gewinner sein, schafft es möglicher Weise, sich kurzfristig durchzusetzen, wird sich dafür mit anderen bekämpfen und steuert langfristig auf ein Lose-lose-Ergebnis zu, bei dem alle verlieren und wo es schon als Gewinn angesehen wird, wenn der andere einen größeren Verlust erleidet als man selbst.
  • Eine Win-win-Einstellung hat ein Manager, der seine Interessen klar vertritt und gleichzeitig Rücksicht auf die Interessen der anderen Seite nimmt. Mit dieser Einstellung konzentriert man sich darauf, Lösungen zu finden, die allen nützen und keinem schaden. Oft bietet sich durch konsequente Überlegungen mit einer Win-win-Einstellung eine völlig neue, dritte Lösung an, die beiden Seiten mehr Vorteile bringt als ein Kompromiss oder ein einseitiger Gewinn. Die dazugehörige Frage: Wie können wir erreichen, dass wir beide profitieren? Treffen zwei Manager aufeinander, die beide eine Win-win-Einstellung verinnerlicht haben, ist die Antwort klar: Sie werden so lange suchen, bis sie eine Lösung finden, von der beide profitieren.

Wenn einer will, aber der andere nicht

Was aber, wenn nur einer von beiden einen Win-win-Einstellung hat, der andere aber eine Win-lose-Einstellung? Dann besteht nach Erfahrung von Alexander Groth immer noch eine gute Chance, dass eine Win-win-Lösung dabei herauskommt, denn der Manager mit der Win-win-Einstellung will dem anderen seinen Gewinn ja nicht wegnehmen, was diesen wiederum tendenziell kooperativer stimmt. Wie aber setzt man das konkret um? Stephen Covey formuliert es in Form des Prinzips "Erst verstehen, dann verstanden werden". Womit nichts anderes gemeint als: Sie müssen zuerst einmal wirklich gut zuhören! Eine Fähigkeit, die gerade Manager weit seltener einsetzen als sie dies gemeinhin glauben. Alexander Groth: "Wirkliches verstehen wollen heißt, sich voll und ganz auf den anderen einzustellen und sich für den Moment in die Position des anderen hineinzuversetzen. Es ist der Versuch, ernsthaft nachzuvollziehen, wie und warum der andere so denkt. Gerade wenn man weiß, dass die eigene Sichtweise von der des Gesprächspartners abweicht, erfordert es eine gewisse menschliche Reife, sich zuerst ienmal voll und ganz auf den anderen einzulassen und dessen Beweggründe nachzuvollziehen, bevor man die eigenen darstellt. Manche Manager wollen dies allein deshalb schon nicht, weil sie fürchten, dadurch ihre Position zu schwächen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Wenn der "Kontrahent" den Eindruck erhält, dass Sie ihm wirklich zuhören und bereit sind, sich auf seine Sichtweise einzulassen, entspannt er sich normalerweise und ist seinerseits auch bereit, Ihnen zuzuhören."

Beispiel "Gesprächsausschnitte"

...zurück zum Seitenanfang

Teilen: