Gesprächsförderer im Mitarbeitergespräch

Einige Tipps für ein "ausgewogenes" Gespräch zwischen Führungskraft und Mitarbeiter.

Eine der größten Versuchungen für Führungskräfte beim jährlichen Mitarbeitergespräch ist, "zu viel zu reden". Aufgrund des Wunsches, "das Gespräch bestmöglich zu nützen, um mit dem Mitarbeiter eine Reihe von Punkten zu besprechen", dominieren Führungskräfte häufig die Redezeit. Die Gefahr dabei: Die Mitarbeiter haben das Gefühl, dass die eigenen Anliegen nicht ausreichend gehört und gewürdigt werden, sie fühlen sich überfahren und nicht ernst genommen.

Als Führungskraft tut man daher gut, sich immer wieder die nachfolgenden, altbekannten Tipps in Erinnerung zu rufen:

1) Zuhören
Ihr Gesprächspartner merkt vor allem dann, dass ihm zugehört wird, wenn er sprechen darf und natürlich wenn Sie ihn aussprechen lassen. Zuhören bringt Ihnen einen großen Vorteil: Sie erfahren sehr wahrscheinlich mehr bzw. das wahre Anliegen des Gesprächspartners (Zuhören ist die Kunst, im richtigen Augenblick zu schweigen!)

2) Umschreiben
"Ihr Anliegen ist, wenn ich Sie richtig verstanden habe...."
Sie checken damit ab, ob "das Gesagte" mit dem "Gehörten" übereinstimmt.

3) Zusammenfassen
Sie heben zentrale Aussagen, Ergebnisse und Gemeinsamkeiten bei langwierigen und umständlichen Gesprächen hervor und geben konstruktive Ansatzpunkte für das weitere Gespräch.

4) Nachfragen
"Können sie mir Details dazu sagen?"
"Würden Sie mir genauer schildern, was passiert, wenn Sie sich unsicher fühlen"?

5) Relativieren
"Auf der einen Seite möchten Sie ....., anderseits hätten Sie auch gerne...."

6) ICH-Aussagen
"Das, was Sie sagen, wirkt auf mich sehr ermutigend"
"Ich könnte mir vorstellen, dass ich an Ihrer Stelle sehr ärgerlich wäre".

7) Den gefühlsmäßigen Hintergrund verbalisieren
"Dieses Verhalten Ihres Kollegen hat Sie wütend gemacht... ?"

8) Absolute Formulierungen und Reizwörter vermeiden
"Das trifft auf keinen Fall zu..."
"Das müssen Sie doch einsehen..."
"Wenn Sie ehrlich sind, müssen Sie doch zugeben..."
"Da irren Sie sich aber!"

Autor: Albert Holzer

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