Die geheimen Spielregeln der Macht

Christine Bauer-Jelinek

Ecowin Verlag; 2007

200 Seiten

Euro 22,00

"Gutmenschen" und "Geldmenschen" stehen in diesem bereits dritten Buch der Autorin zum Thema Macht als Platzhalter für zwei verschiedene Wertegemeinschaften, für Vertreter der "guten alten Welt" einerseits, die die Fahne der sozialen Marktwirtschaft und Werte wie Solidarität, Gemeinschaft, respektvolles Miteinander und soziale Gerechtigkeit hochhalten und Anhänger der "schönen neuen Welt" andererseits, die die Fahne des Neoliberalismus tragen, die Mentalität der Vollversorgung kritisieren und statt dessen Eigeninitiative, Kreativität, Wettbewerb, Marktwert und Nutzen in den Vordergrund stellen.

Entscheidend, so die zentrale These dieses Buches, ist der Umstand, dass in unserer Gesellschaft und vor allem in vielen Unternehmen der Paradigmenwechsel von der "guten alten Welt" zur "schönen neuen Welt" still und leise bereits stattgefunden hat und – so der zweite Teil der Hauptthese – das Spiel in beiden Welten nach völlig anderen Spielregeln funktioniert. Umso wichtiger ist nach Überzeugung der Autorin die Kenntnis und das Verständnis dieser Veränderungen. Denn nur, wenn man weiß, wie das Spiel funktioniert, kann sich der Einzelne bewusst entscheiden, wie sie sich in dem veränderten Umfeld positionieren und in ihm agieren will. Unterbleibt dieser Blick auf die realen Gegebenheiten, läuft man Gefahr, mit untauglichen Strategien und Mitteln zu agieren und sich schnell in einer leidvollen "Opferrolle" wiederzufinden. Wagt man den Blick aber, ist dies der erste Schritt, die eigene Handlungsfähigkeit wiederzugewinnen.

Fazit: Eine interessante Analyse der unterschiedlichen Wertewelten, die heute in Organisationen aufeinanderprallen, ihrer Spielregeln und der dabei eingesetzten Machtstrategien, aber auch der zahlreichen "Illusionen" der "Gutmenschen", aufgrund derer sie in der heutigen Arbeitswelt immer öfter das Nachsehen haben.

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