Wi(e)der das Fusionsfieber

Habeck, Kröger, Träm

Gabler Verlag; 1999

170 Seiten

Euro 37,10

 

 

 

Fusionen um die Jahrtausendwende erinnern gelegentlich an archaische Zeiten, als ein Stamm den anderen eroberte und zum Zeichen der Überlegenheit die ganze Habe der Besiegten an sich brachte, um den eigenen Besitz entsprechend aufzustocken. Die ”Eroberer” heutzutage gehen zwar nicht ganz so weit (zumindest nicht so offensichtlich), aber sie schaffen es genauso leicht, bei den ”Unterlegenen” sehr gemischte Gefühle hervorzurufen. Die Mitarbeiter des Käufer-Unternehmens hingegen haben zu Beginn des Mergers oft den Eindruck, auf der Butterseite gelandet zu sein. Doch diese Euphorie dauert nur kurz, weil schnell  klar wird, dass so eine Übernahme immer beide Seiten beeinflusst und zu Veränderungen zwingt. Plötzlich ist sie weg, die Siegerstimmung.

Die drei  Autoren dieses Buches, allesamt Mitarbeiter des Beratungsunternehmens A.T.Kearney kennen wohl eine Vielzahl solcher Szenen aus ihren bisherigen Erfahrungen bei der Begleitung von Fusionsprojekten. Auf Basis dieser Erfahrungen und einer Studie, A.T.Kearney´s Global Post-Merger-Integration (PMI) Survey, haben sie sieben Schlüsselfaktoren (Vision, Führung, Wachstum, schnelle Gewinne, kulturelle Unterschiede, Kommunikation und Risikomanagement) und Spielregeln destilliert, die sie dem fusionswilligen Manager mit auf den  Weg geben wollen. Allerdings sind sie - was in dieser Branche keineswegs selbstverständlich ist - realistisch genug, zuzugeben, dass ”keine der sieben Regeln ein unfehlbares Rezept für gelungene Post-Merger-Integration ist.” Nachdem der Anspruch auf ein gesundes Maß zurückgeschnitten ist, kann man einer anderen Aussage der Autoren guten Gewissens zustimmen: ”Jeder Manager, der die Ratschläge der nächsten Kapitel befolgt, wird bei der Fusion mehr erreichen, als wenn er es nicht täte.”  Da wäre schon viel gewonnen.

Fazit: Eine gute Hilfe für Manager, um Fallen und Hindernisse in Fusionen rechtzeitig zu erkennen.

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