"Die folgenschwersten Führungsfehler" Teil 5

Mag. Friedrich Seher, Geschäftsführer der Interspar, über typische Fehler bei zentralen Führungsaufgaben und Praxistipps zu ihrer Vermeidung. Diesmal zum Thema "Trennung von Mitarbeitern".

Wesentliche Inhalte jeder Führungstätigkeit sind:
  • Ziele setzen
  • Kontrollieren
  • Entscheiden
  • Koordinieren
  • Delegieren
  • Verantworten
  • Informieren
  • Kommunizieren
  • Mitarbeiter auswählen
  • Mitarbeiter fördern
  • Organisation entwickeln
  • Kultur prägen
  • In jedem Bereich gibt es typische Fehler der Führungskräfte, die – werden sie vermieden – die Qualität der Führungsarbeit spürbar steigern können. Das Thema diesmal:

    Wertschätzende Trennung von Mitarbeitern

    Die Auswirkungen einer nicht wertschätzenden Trennung von Mitarbeitern werden stark unterschätzt:

       

    • Imageschaden für Unternehmen und Führungskraft
    • Freiwilliger Abgang von Schlüsselkräften
    • Sinkende Risikobereitschaft und Innovationskraft
    • Arbeitsplatzangst

    Die Trennung von Mitarbeitern verursacht daneben direkte, indirekte und versteckte Kosten wie Dienstfreistellung, Überstunden-Nachforderungen, Fehlzeiten, Fehlerquoten, Verschlechterung des Betriebsklimas, Suchkosten, Einarbeitung, Floprisiko. Diese Kosten können bis zum Zehnfachen des Monatsgehalts gehen.

    Die häufigsten Fehler:

       

    • Delegation ( das Trennungsgespräch ist in keinem Fall delegierbar!)
    • Mangelhafte Vorbereitung
    • Unklare Botschaften
    • es kommt zu Selbstwertgefühlsverletzungen beim Mitarbeiter
    • Mögliche Auswirkungen werden nicht antizipiert
    • es wird kein Auffanggespräch vereinbart
    • Sicherheitsaspekte werden nicht berücksichtigt ( IT, Sabotage, Gewalt)
    • die Persönliche Situation des Mitarbeiters ist der Führungskraft nicht bekannt
    • Keine Rücksichtnahme auf empfundene Ausnahmesituation
    • Gesprächsdauer zu lang – small talk unpassend
    • Trennungskonditionen unklar
    • Keine Sprachregelung nach innen und außen

    Unterschätzt wird auch die Nach-Trennungsphase: Die verbleibenden Mitarbeiter entwickeln hohe Sensibilität dafür, ob die Trennung wertschätzend, respektvoll und fair durchgeführt wurde. Interne Kommunikation sollte im Regelfall aktiv und offensiv sein – vor allem aber rasch. Hierarchieübergreifende Austrittsgespräche (auch bei Selbstkündigung) geben Aufschluss über die Führungsqualität im Unternehmen.

    ...zurück zum Seitenanfang

    Teilen:

    Mag. Friedrich Seher, Vorstandsvorsitzender der Vivatis AG