"Die folgenschwersten Führungsfehler" Teil 4

Mag. Friedrich Seher, Geschäftsführer der Interspar, über typische Fehler bei zentralen Führungsaufgaben und Praxistipps zu ihrer Vermeidung. Diesmal zum Thema Zielsetzung.

Wesentliche Inhalte jeder Führungstätigkeit sind:
  • Ziele setzen
  • Kontrollieren
  • Entscheiden
  • Koordinieren
  • Delegieren
  • Verantworten
  • Informieren
  • Kommunizieren
  • Mitarbeiter auswählen
  • Mitarbeiter fördern
  • Organisation entwickeln
  • Kultur prägen
  • In jedem dieser Bereiche gibt es typische, immer wieder beobachtbare Fehler der Führungskräfte, die – wenn sie vermieden werden – die Qualität der Führungsarbeit spürbar steigern können. Greifen wir wieder ein Thema heraus:

    Zielsetzung 

    Zielsetzung ist eine zentrale Führungsaufgabe. Fehlende oder schlechte Zielsetzung ist ein schwerer Führungsfehler. Die häufigsten Fehler sind:

       

    1. Die Führungskraft ist nicht in der Lage , Überforderung oder Unterforderung des Mitarbeiters zu erkennen und dies in der Zielsetzung zu berücksichtigen. Sowohl Überforderung als auch Unterforderung führt zu Demotivation.
    2. Die Zielfindung erfolgt nicht konsensual – es gibt keinen Zielfindungsprozess. Das Ziel wird verordnet.
    3. Das Ziel ist unklar definiert, zu weich, zu qualitativ, zuwenig quantitativ. Das Ziel wird vom Mitarbeiter falsch interpretiert.
    4. Komplexe Ziele werden nicht in Subziele abgeleitet.
    5. Es findet kein unterjähriges Monitoring statt.
    6. Es fehlen Anreizsysteme.
    7. Es besteht Unklarheit über die Konsequenz bei Nichterreichung.
    8. Notwendige Informationen werden nicht gegeben.

    Praxistipps zur Vermeidung:

       

    1. Stellen Sie die Zeilerreichungsfrage und halten Sie diese schriftlich fest: "Das Ziel ist erreicht,wenn....". Stellen Sie bei komplexeren Zielen auch die Gegenfrage: "das Ziel ist nicht erreicht ,wenn..."
    2. Verordnen Sie Ziele nicht – suchen Sie den Konsens. Legen Sie die Latte realistisch.
    3. Prüfen Sie den Zielerreichungsgrad und die Zielerreichungswahrscheinlichkeit mehrmals unterjährig.
    4. Geben Sie Hilfestellung bei Abweichungen
    5. Schaffen Sie Anreize ( monetär, Incentives etc. ).
    6. Geizen Sie nicht mit Anerkennung.
    7. Machen Sie die Nichterreichungskonsequenz klar.
    8. Stellen Sie alle notwendigen Informationen zur Verfügung.

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    Mag. Friedrich Seher, Vorstandsvorsitzender der Vivatis AG