"Die folgenschwersten Führungsfehler" Teil 2

Mag. Friedrich Seher, Geschäftsführer der Interspar, über typische Fehler bei zentralen Führungsaufgaben und Praxistipps zu ihrer Vermeidung. Diesmal über Delegation und Rückdelegation.

Wesentliche Inhalte jeder Führungstätigkeit sind:
  • Ziele setzen
  • Kontrollieren
  • Entscheiden
  • Koordinieren
  • Delegieren
  • Verantworten
  • Informieren
  • Kommunizieren
  • Mitarbeiter auswählen
  • Mitarbeiter fördern
  • Organisation entwickeln
  • Kultur prägen
  • In jedem dieser Bereiche gibt es typische, immer wieder beobachtbare Fehler der Führungskräfte, die – wenn sie vermieden werden – die Qualität der Führungsarbeit spürbar steigern können. Greifen wir wieder ein Thema heraus:

    Delegieren 

    Erster Fehler: Führungskräfte sehen häufig die Zielsetzung von Delegation völlig falsch. Es gilt nicht Arbeit zur Eigenentlastung weiterzugeben! Wichtigstes Ziel von Delegation ist: Mitarbeiter in die Selbständigkeit wachsen zu lassen, handlungssicherer und risikofreudiger werden zu lassen.
    Zweiter Fehler: Die Delegation ist nicht mit ausreichenden Kompetenzen und Verantwortung verbunden. Die für die Aufgabenerfüllung notwendigen Informationen fehlen oder sind nicht ausreichend.
    Dritter Fehler: Der Mitarbeiter ist mit der delegierten Aufgabe überfordert.
    Vierter Fehler: Rückdelegation wird nicht als solche erkannt, bzw. erkannt und trotzdem akzeptiert.
    Fünfter Fehler: Es gibt keine Feedback-Schleifen
    Sechster Fehler: Die Fehlerkultur im Unternehmen ist krank bzw. nicht vorhanden

    Tipps:

       

    • Machen Sie dem Mitarbeiter Ihr Delegationsverständnis klar
    • Machen Sie dem Mitarbeiter die Zielsetzung der delegierten Aufgabe klar und stellen Sie die Eignung fest
    • Statten Sie Ihren Mitarbeiter mit ausreichenden Informationen, Kompetenzen und Verantwortung aus
    • Delegieren Sie Anordnungs- und Entscheidungsbefugnisse möglichst nahe an das Geschehen
    • Lassen Sie Rückdelegation niemals zu. Ersticken Sie jeden Rückdelegationsversuch im Keim ( insbesondere bei neuen Mitarbeitern)
    • Analysieren Sie die Motive der Rückdelegation und sprechen Sie Ihren Mitarbeiter möglichst zeitnah darauf an
    • Geben Sie ausreichendes aktives Feedback
    • Schaffen Sie eine Fehlerkultur, die Fehler als Orientierungshilfen  akzeptiert, Angst abbaut und Risikofreude fördert.
    • Geben Sie vor allem Vertrauen

    Beachten Sie bitte, dass es auch eine Reihe von nicht delegierbaren Führungsaufgaben gibt, z.B. die Auswahl und Einstellung unmittelbarer Mitarbeiter oder das Trennungsgespräch!

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    Mag. Friedrich Seher, Vorstandsvorsitzender der Vivatis AG