Presse-Review: Frauen und Führung

Interessante Beiträge, Zahlen, Daten und Fakten zum Thema Frauen in Führungspositionen.

Studie: Mehr Erfolg mit Frauen im Vorstand

Eine vom Beratungsunternehmen Ernst & Young durchgeführte Untersuchung von 290 europäischen Großunternehmen  brachte ein eindeutiges Ergebnis: Unternehmen mit weiblichen Vorstandsmitgliedern haben zwischen 2005 und 2010 deutlich mehr Umsatz und Gewinn erzielt als Unternehmen ohne weibliche Vorstände.

Die 290 untersuchten Unternehmen hatten 2005 insgesamt 2.150 Vorstandsmitglieder – 103 bzw. 5% davon waren Frauen. Bis 2010 stieg der Zahl der weiblichen Vorstandsmitglieder auf 178 bzw. 8% – von insgesamt 2.262 Vorstandsmitgliedern. (2005 hatten nur 79 der 290 Unternehmen mindestens ein weibliches Vorstandsmitglied. 2010 waren es schon 121 Unternehmen, was einem Anteil von 42 Prozent entsprach. 2005 hatten nur 8 Prozent der Unternehmen zwei oder mehr weibliche Vorstandsmitglieder. 2010 lag der Anteil mit 16 Prozent doppelt so hoch.)

Wenn Frauen Vorstandsposten bekleiden, sind sie überdurchschnittlich oft für Personal und Marketing zuständig. Die weibliche Vorstandsvorsitzende bleibt die absolute Ausnahme. Im Detail: 15% der untersuchten Großunternehmen haben 2010 einen weiblichen Personalvorstand (2005 8%). 11% haben 2010 einen weiblichen Marketingvorstand (2005 7%). 6% haben 2010 einen weiblichen Finanzvorstand (2005 3%). 2% haben 2010 einen weiblichen Vorstandsvorsitzenden (2005 1%).

Österreich liegt mit peinlichen 3% an drittletzter Stelle von 15 europäischen Ländern. Noch schlechter sind nur Luxemburg und das Schlusslicht Deutschland.

Quelle: Kurier am 21.01.2012

Die Studie ist nachzulesen unter: http://www.ey.com/Publication/vwLUAssets/Mixed_Leadership/$FILE/Mixed%20Leadership%202012.pdf


Ungenutztes Potenzial: Frauen in Führungspositionen

Neun von zehn berufstätigen Österreicherinnen würden sich eine Führungsposition zutrauen, streben sie aber laut einer Umfrage der Allianz-Versicherung wegen Familie und firmeninterner Hürden nicht an.

Laut der von Nielsen durchgeführten repräsentativen Online-Befragung, an der 502 berufstätige Frauen teilgenommen haben, nehmen drei von zehn Frauen an ihrem Arbeitsplatz deutliche Unterschiede in Sachen Gleichberechtigung wahr. Während diese im beruflichen Alltag – beispielsweise die Behandlung durch Vorgesetzte und Kollegen – noch relativ gut funktioniert, ortet man in vielen Fällen eine erhebliche Benachteiligung bei Gehalt, Aufstiegschancen und Übergabe von Verantwortung.

Apropos Gehalt: Mit diesem ist laut Allianz Umfrage fast jede zweite berufstätige Frau in Österreich unglücklich, insbesondere Vollzeitbeschäftigte in der Altersgruppe zwischen 40 und 49 Jahren. Besondere Unzufriedenheit herrscht in der Gastronomie, im Schulwesen und bei Produktionsbetrieben. Banken und Versicherungen wird hinsichtlich Entlohnung hingegen ein wesentlich besseres Zeugnis ausgestellt. Neun von zehn berufstätigen Österreicherinnen würden sich eine Führungsposition in ihrem Unternehmen grundsätzlich zutrauen, aber nur vier Prozent haben dies tatsächlich geschafft (im Gegensatz zu 8 Prozent der Männer).

Formaler Zugang zu den Führungspositionen und gleicher Lohn für gleiche Arbeit sind das eine – schon das ist nicht selbstverständlich – verbesserte Rahmenbedingungen wie home-office-work oder spezielle Kinderbetreuungsmöglichkeiten, so zeigt es auch die Allianz-Studie sind noch einmal etwas ganz anderes. Wer hier punkten kann, macht im "war for talents" zumindest wertvolle Punkte, vom positiven employer branding ganz zu schweigen.

Quelle: Kurier am 28.01.2012

Weitere Infos und Graphiken auch unter: http://www.unternehmen.allianz.at/presse/news/2012/Artikel_5.html

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