Haben Sie einen Staubsauger? Wahrscheinlich, aber wissen Sie, welches Modell es ist? Nein? Selbst wenn Sie es wissen, versuchen Sie einmal, den passenden Staubsaugerbeutel aufzutreiben. Es gibt nämlich an die 4000 Modelle. Welcher Händler soll die alle vorrätig halten? Aber, warum muss das überhaupt so sein?

Haben Sie schon eine Digitalkamera? Welchen Speicherchip verwenden Sie? Da gibt es den Typ SmartMedia, Compact Flash, Multi Media, PC-Cards, Memory Sticks usw. Etwas so gelungenes wie überall passende Filmrollen bekommen Ingenieure heute offensichtlich nicht mehr zustande. Pech für Sie. Spätestens dann, wenn sie versuchen, im Urlaub einen Speicherchip zu kaufen.

Nicht nur Produkte und Zubehör werden heute immer variantenreicher, die damit einhergehenden (selbstproduzierten) Anforderungen an die Unternehmen werden immer komplexer und der Umgang damit immer komplizierter. Es fragt sich nur, ob man damit auch noch produktiv sein kann. Oder ob nicht gerade Reduktion und Verzicht den Blick fürs Wesentliche schärfen und den Unternehmen dazu verhelfen könnten, die Kräfte zu bündeln. Genau dafür plädiert der Autor, ehemals Top-Manager bei Aldi Nord, in seinem Buch und er zeigt ein System, der überbordenden Komplexität im Unternehmen Einhalt zu gebieten. Auch wenn nicht jedes Unternehmen nach der Logik eines Diskonters funktioniert und der eine oder andere Vorschlag in dem Buch etwas platt klingen mag, eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Brandes Anregungen in Richtung Vereinfachung könnte vielen Organisationen das Leben enorm erleichtern, mitunter auch verlängern.

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