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Werden diese oftmals tief greifenden Veränderungen nicht bewusst gesteuert, dann überlässt man sie dem Zufall. Das führt dazu, dass die mit der Veränderung angestrebten Ziele mit Sicherheit nicht erreicht werden. Studien in Amerika und Europa zeigen auf, dass 70-75 % aller Change-Projekte scheitern, weil die Steuerung der erfolgsbestimmenden "weichen" Faktoren nicht erfolgt. Zum Begriff "Veränderung"Ausgangspunkt der Überlegungen ist die von Paul Watzlawick getroffene Unterscheidung von Lösungen 1. und 2. Ordnung:
Kennzeichen von Veränderungen 2. OrdnungSowohl die Organisation als auch die Manager und Mitarbeiter sind Gegenstand des Change. Diese Selbstthematisierung erfordert neue Qualifikationen (eine wichtige Rolle von PE!) und eine hohe Bereitschaft, sich selbst mit seinen Denkweisen und Verhaltensweisen in Frage zu stellen. Die Grundbotschaft an die Manager als wesentliche Gestalter der Veränderung lautet: "Ihr seid Subjekt und Objekt des Wandels!" Derartige Prozesse verlaufen nach bestimmten Mustern, daher ist Prozesswissen wichtig für die Gestalter des Change. Für die Bewältigung der mit der Veränderung verbundenen emotionalen Prozesse wie Angst, Unsicherheit, Befürchtungen und Trauer ist Raum zu schaffen. Glaubwürdigkeit der VeränderungZentral wichtig für die Glaubwürdigkeit des Change ist die Kommunikation der Sinnfrage. Das meint, dass der "Aufbruch zu neuen Ufern" sowohl nachvollziehbar als auch glaubwürdig sein muss. "Wir gefährden unsere Marktposition und das Überleben der Organisation, wenn wir nicht ..." "Wenn wir dieses oder jenes nicht tun, dann laufen wir Gefahr, dass..." Veränderungen aufgrund von Marktgegebenheiten (Wettbewerbssituation, Veränderung der Anspruchshaltung von Kunden ...) können sehr wohl nachvollziehbar und glaubwürdig begründet werden. Veränderungen aufgrund von Kapitalmarktlogiken (z.B. Shareholder Value) ergeben für diejenigen, die den Change umsetzen sollen, wenig Sinn und fördern eher eine Haltung des Zynismus und begünstigen Veränderungsresistenz. Die nachfolgenden Ausführungen orientieren sich an Veränderungen 2. Ordnung. Dabei stehen die erfolgsbestimmenden "weichen Faktoren" (Einstellungen + Gefühle) im Mittelpunkt. Auf die technische Handhabung eines derartigen Veränderungsprozesses (Strategie, Kommunikationskonzept, Design und Implementierungskonzept) wird hier nicht eingegangen. Für den Einzelnen im Unternehmen – Manager wie Mitarbeiter – bedeuten Veränderungen 2. Ordnung immer auch Veränderungen von Einstellungen. Und das sind die größten Herausforderungen! Nicht selten scheitern Menschen daran, dass sie einfach nicht bereit sind, Teile ihres Mindsets verändern zu wollen, sondern eher Anpassungen bevorzugen nach dem Motto "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass". Veränderungen 2. Ordnung folgen Gesetzmäßigkeiten, die in einem Modell dargestellt werden können. Die "Veränderungskurve" mit ihren einzelnen Phasen ist das zugrunde gelegte Modell. Zu den Schlüsselphasen der "Veränderungskurve" werden Fragen zum Reflektieren eines Veränderungsprozesses gestellt, von dem Sie persönlich betroffen sind. Die Fragen sollen sowohl eine Standortbestimmung ermöglichen als auch Hinweise für die nächsten Schritte bieten. Wählen Sie also eine Veränderung aus, mit der Sie momentan konfrontiert sind. VeränderungsbereitschaftZunächst einige Bemerkungen zu den Voraussetzungen, die zur Unterstützung der "Veränderungsbereitschaft" aus Sicht des Unternehmens geschaffen werden sollten. Die von der Veränderung Betroffenen müssen davon überzeugt sein, dass ..
Wo allerdings Interessen gefährdet sind und Angst eine wichtige Rolle spielt, entstehen zwangsläufig Hindernisse im Veränderungsprozess. Vom Umgang damit sollen die nächsten Schritte Auskunft geben. Phase 1: Vorahnung Phase 2: Schock Phase 3: Widerstand Ihre emotionalen Ursachen sind immer Befürchtungen oder Angst – auch wenn die Angst sich als Ärger, Zynismus, Gleichgültigkeit oder Überheblichkeit tarnt. Gefühle der Hilflosigkeit und Ohnmacht, von Frustration und Zynismus einerseits und ein Entscheidungs- und Problemstau andererseits sind deutliche Indikatoren für die Phase des Widerstandes. Formen von WiderständenTechnische Widerstände: "Nicht Können" Politische und psychologische Widerstände: "Nicht Wollen" Kulturelle Widerstände: "Nicht Verstehen" Grundsätze für den Umgang mit VeränderungenVeränderungen sind immer von Widerstand begleitet. Widerstände gegen Veränderungen sind normal und alltäglich. Treten keine Widerstände auf, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass niemand daran glaubt, dass die beabsichtigte Veränderung möglich ist. Widerstand enthält immer eine "geheime Botschaft". Die Ursachen für Widerstand - unabhängig von den vielfältigen Erscheinungsformen - liegen letztlich im emotionalen Bereich: Bedenken, Befürchtungen, Angst. Diese Botschaften gilt es zu entschlüsseln und mit den Beteiligten darüber zu sprechen. Das Ignorieren von Widerstand führt zu Blockaden. Widerstand zeigt an, dass die Voraussetzungen für ein akzeptiertes Vorgehen nicht oder noch nicht gegeben sind. Es ist sinnvoll, eine Denkpause einzuschalten – nochmals "über die Bücher gehen". Meine Aufforderung: Mit dem Widerstand gehen! Die emotionale Energie muss ernst genommen werden. Das bedeutet, den Druck wegnehmen, dem Widerstand Raum und Stimme geben, Antennen ausfahren, in den Dialog treten, Ursachen des Widerstandes erforschen und in gemeinsamer Absprache das Vorgehen neu festlegen (auf Commitment hinarbeiten). Wenn Sie sich nun Ihre Notizen anschauen, stellen Sie sich die folgenden Fragen:
Bevor Sie sich mit den Fragen auseinander setzen, noch eine Bemerkung: Bei diesen Fragen ist es wichtig, zu sich ganz ehrlich zu sein, denn die Antwort bestimmt das weitere Vorgehen, d.h. mit welchen Maßnahmen der Widerstand überhaupt überwunden werden kann. Es macht einen großen Unterschied, ob ich mir Know-how aneignen ("Nicht Können") oder Einstellungen verändern (hin zu mehr Offenheit und Commitment) oder eine Entscheidung treffen muss, ob ich im Unternehmen oder auch in einer Beziehung verbleiben will oder nicht. Eine klare Entscheidung wird oftmals vermieden. Es wird zu einer Veränderung zwar verbal "Ja" gesagt, aber durch das Verhalten ist klar erkennbar, dass sie nicht wirklich mitgetragen wird. Phase 4: Nehmen Sie wieder ihre Notizen zur Hand und stellen Sie sich die Fragen:
Die Notwendigkeit der Veränderung und auch ihre Bedeutung für die eigene Person werden erkannt. Gefühle des Widerstands sind noch vorhanden. Hier besteht nun die Neigung, allein auf Aufklärung durch Information zu setzen und sich nicht mit den Gefühlen und den wirklichen Ursachen des Widerstands auseinander zu setzen. Hinzu kommt, dass vorschnell Maßnahmen ergriffen werden, damit die als unangenehm oder lästig erlebte Situation so schnell wie möglich zu Ende geht. Diese Maßnahmen suggerieren, die Kontrolle über die Situation zu haben. Nur – das ist eine vorübergehende Entlastung. Es kommt zu weiterer Frustration und vor allem zu Schuldzuweisungen, weil durch die Vermeidung der Phase 5 der Veränderungsprozess ins Stocken geraten ist und Stillstand einzutreten droht. Bedenken Sie Ihr Beispiel mit den folgenden Fragen:
Phase 5: Emotionale Akzeptanz "Konstruktiver Umgang mit Widerstand" bedeutet also: Den Widerstand ernst nehmen, ihn verstehen wollen und im ehrlichen Dialog mit sich selbst wie auch mit anderen Lösungen suchen: Betroffene "an einen Tisch".
Phase 6: Öffnung, "Rückfall" Phase 7: Nachhaltige Integration Zum Schluss Autor: Dr. Klaus Burghardt, Human Potential Development |
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