Business Krieger

Christine Bauer-Jelinek

ÖVG; 2003

216 Seiten

Euro 24,90

 

 

 

Während viele Mitarbeiter nach wie vor an Werte wie Sicherheit, Gerechtigkeit, Loyalität und Zusammenarbeit glauben, vollzog sich in vielen Unternehmen bereits ein dramatischer ideologischer Wandel, in dem diese Werte, wenn es „ernst“ wird und die Gewinnprognosen verfehlt werden, wenig zählen. In Unternehmen öffentlich ausgegebene Parolen von Kooperation und Konsens haben mit der betrieblichen Realität immer weniger zu tun. Gespräche über die eigene Befindlichkeit im Betrieb sind daher zunehmend durchsetzt von Begriffen wie Überlebenskampf, Gemetzel, Grabenkämpfe, Abschusslisten, Blutbad, ausgepresst werden u.ä.. Viele Manager und Mitarbeiter fühlen sich enorm unter Druck, ausgebrannt, im Stich gelassen und haben Angst, demnächst auf der Strasse zu stehen und finanziell und gesellschaftlich abzustürzen.

In ihrem neuen Buch "Business Krieger, Überleben in Zeiten der Globalisierung" analysiert Christine Bauer-Jelinek, Psychotherapeutin und Wirtschaftscoach, das Wesen von Krieg und Frieden und legt die jeweiligen Charakteristika auf die heutige Wirtschaft um. Ihr eindeutiges, für Diskussionen sorgendes Fazit: „Es herrscht Krieg in der Wirtschaft“.

Nach der Charakterisierung jener Bedingungen, die zu den kriegsähnlichen Zuständen in vielen Firmen geführt haben, folgt eine Beschreibung jener Fähigkeiten, derer man nach Ansicht der Autorin heute bedarf, um unter diesen Rahmenbedingungen noch erfolgreich agieren zu können. Gemäß dem Motto „Wenn Krieg herrscht, muss man kämpfen können“ braucht es in Kriegszeiten andere Verhaltensweisen als in Friedenszeiten. Anders gesagt: Wer in solchen Unternehmen mit den offiziell hochgehaltenen Werten von Kooperation und Teamgeist reüssieren will, läuft Gefahr, bald zur Gruppe der Verwundeten oder Gefallenen zu gehören. Dennoch ist das Buch keineswegs fatalistisch.

„Gesellschaftliche Entwicklungen werden von Menschen beeinflusst, bewusst oder unbewusst, durch Aktivitäten ebenso wie durch Unterlassungen. Wer eine andere Gesellschaft will, kommt daher nicht umhin, sich auch dafür zu engagieren. Umso wichtiger ist es, den Schleier zu lüften und über die derzeitige Entwicklung, ihre Ursachen und Wirkungen sowie mögliche Zukunftsszenarien öffentlich zu diskutieren.“ Der erste Schritt dazu ist getan.

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