Managerleiden Burnout

Was genau meint Burnout und was sind die Ursachen dieses Ausgebranntseins? Ein Überblick.

Was genau meint Burnout?

Unter Burnout (engl.: to burn out = ausbrennen) verstand man ursprünglich die negativen Folgen der beruflichen (Über-) Beanspruchung mit gemütsmäßiger Erschöpfung, innerer Distanzierung und schließlich Leistungsabfall. Oder - wie es früher beschrieben wurde -, ein "Stresssyndrom der helfenden Berufe" bzw. auf einen kurzen Nenner gebracht: "Die Folgen von schlechten Bedingungen, unter denen viele gute Leute tätig sind".

Inzwischen handelt es sich um ein reichlich komplexes Beschwerde- bzw. Leidensbild, das zwar immer mehr Betroffene belastet, aber nur zögerlich Eingang in Wissenschaft und Lehre und damit in Beratung, Klinik und Praxis findet.

Die drei Kerndimensionen von Burnout sind (nach Christine Maslach & Michael Leiter):

  • überwältigende Erschöpfung
  • Zynismus gegenüber allen Belangen des Berufs
  • reduzierte Leistungserfüllung und Ineffektivität

Was kann zum Burnout führen?

Zur Frage "Was kann zum Burnout führen?" besteht bisher kein einheitliches Meinungsbild. Manche Wissenschaftler betonen Faktoren wie Mangel an Autonomie, Rollenkonflikte, zu hohe Erwartungen, Unklarheiten in den hierarchischen Strukturen, inadäquate Ziele und Konzepte, unzureichende Unterstützung durch Vorgesetzte usw. Andere weisen vor allem auf Beziehungskonflikte hin, was dann tatsächlich Berufe mit Patienten, Kunden, Schülern usw. besonders anfällig macht. Wieder andere betonen die Diskrepanz zwischen dem anfänglich hohen Engagement ("lodern"), verbunden mit ggf. irrealen persönlichen Erwartungen und der desillusionierenden Realität.

Prof. Volker Faust vom Zentrum für Psychiatrie der Universität Ulm listet auf, welche äußeren Burnout-Ursachen am häufigsten diskutiert werden:

  • Hohe Arbeitsbelastung
  • schlechte Arbeitsbedingungen
  • Zeitdruck oder zu großes Pensum in einem zu eng gesteckten Zeitrahmen
  • schlechtes Betriebsklima
  • wenig tragfähige Beziehungen zu den MitarbeiterInnen
  • wachsende Verantwortung
  • Nacht- und Schichtarbeit, die nicht den chronobiologischen Erkenntnissen angepasst sind
  • unzulängliche materielle Ausstattung des Arbeitsplatzes
  • schlechte Kommunikation unter allen Beteiligten (Arbeitgeber, aber auch MitarbeiterInnen untereinander)
  • zu geringe Unterstützung durch den Vorgesetzten
  • wachsende Komplexität und Unüberschaubarkeit der Arbeitsabläufe und –zusammenhänge
  • unzureichender Einfluss auf die Arbeitsorganisation
  • Hierarchieprobleme
  • Verwaltungszwänge
  • Termin- und Zeitnot
  • unpersönliches, bedrückendes oder intrigenbelastetes Arbeitsklima, vom Mobbing, also dem gezielten Quälen von Mitarbeitern oder Untergebenen ganz zu schweigen ("die kleine Gemeinheit zwischendurch")
  • ständige organisatorische Umstellungen, ohne die Betroffenen in Planung und Entscheidung einzubeziehen, bei Misserfolgen aber verantwortlich zu machen
  • zunehmende, immer neue und vor allem rasch wechselnde Anforderungen
  • wachsende Angst vor Arbeitsplatzverlust u.a.m.

Quelle: http://www.psychosoziale-gesundheit.net/index.html

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