Wer ist besonders burnout gefährdet?

Den typischen "Ausbrenner-Typ" gibt es nicht, aber bestimmte Verhaltensmuster und Persönlichkeitsmerkmale können Burnout eindeutig begünstigen.

Perfektionismus

Personen mit hohen beruflichen Erwartungen und hochgesteckten Zielen. ("You have to have been on fire in order to burn out"). Was nicht hundertprozentig gelingt, gilt bereits als Versagen. Sowohl Erfolge als auch Misserfolge spornen zu noch größerem Arbeitseinsatz an, Arbeitsprobleme werden mit nach Hause genommen.

Geringe Selbsteinschätzung

Personen, die dazu neigen, sich bei Misserfolgen wie bei Erfolgen selbst abzuwerten. Diese negative Selbsteinschätzung macht es ihnen schwer, auf andere zuzugehen und um Unterstützung zu bitten.

Ausgeprägte Leistungs- und Erfolgsorientierung

  • Personen, die sich zuviel „aufbürden“, um das eigene Selbstwertgefühl zu stärken. ("Wer für alles und allzeit ist, ist nicht ganz dicht!") Diese Persönlichkeitsstruktur – häufig die Kehrseite von Idealismus und Helferorientierung - macht anfällig für Enttäuschungen, wenn "Erfolge" bzw. "Aufopferung" nicht genügend gewürdigt werden.
  • Menschen, die ständig die Anerkennung von anderen brauchen, um sich selbst wertvoll zu fühlen, haben zudem oft große Schwierigkeiten, anderen - und vor allem sich selbst - Grenzen zu setzen, Nein zu sagen ("Ich kann doch dieses Angebot nicht ablehnen").
  • Personen, die ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht ernst nehmen und nicht auf körperliche Warnsignale hören. Arbeit ist oft Lebensinhalt, das "gesunde" Gleichgewicht zwischen Arbeit und Leben ist aus dem Lot geraten. (Auf sie gemünzt ist der zynische Witz: "Manche Leute investieren so lange in ihre Karriere, bis sie genug Geld haben, um sich die Wiederherstellung ihrer Gesundheit leisten zu können".)
  • Menschen, denen es schwer fällt, konstruktiv mit komplexen und belastenden Arbeitsbedingungen umzugehen. Beruflich und privat haben sie keine Reserven mehr, um mit stressigen Arbeitsbedingungen fertig zu werden oder sie zumindest in Ansätzen zu kompensieren.

Autor: Susanne Schmölz-Walzek, Leaders Circle

...zurück zum Seitenanfang

Teilen: