Die 12 neuen Gesetze der Führung

Niels Pfläging

Campus Verlag, 2009

249 Seiten

Euro 41,10

 

 

Die Präambel dieses Buchs lautet: "Wer behauptet, es bräuchte Chefs, um den Mitarbeitern Anweisungen zu geben; oder Abteilungen, um die Organisation zu gliedern; oder Manager, um das Unternehmen zu führen; oder vereinbarte Ziele, damit alle wissen, was sie leisten müssen; oder Wachstum, um zu überleben; oder Informationsvorsprünge, um besser entscheiden zu können; oder vorgaben, um Leistungen kontrollieren zu können; oder Anreize, um zu motivieren; oder Pläne, um Ziele zu erreichen; oder Hierarchien, um Verantwortlichkeit zu erzeugen; oder Budgets, um Ressourcen zuzuteilen; oder Prozessmanagement, um Abläufe zu steuern – der muss Wirtschaft weiter denken, als es die Universitäten heute lehren. Wir leben im 21. Jahrhundert. Bye-bye Management. "

Die überwiegende Zahl der Organisationen, in denen die meisten Menschen heute arbeiten, sind nach den Prinzipien des Taylorismus-Fordismus-Sloanismus gebaut und damit von ihren Grundlagen her bereits gut 100 Jahre alt. Trotz aller Optimierungen und Anpassungen der letzten Jahrzehnte, am Grundprinzip – die Manager denken, die Arbeiter setzen um – hat sich in diesen 100 Jahren nichts geändert. Die Grundbausteine - hierarchischer Aufbau, funktionale Bereiche, Informationsverdichtung nach oben, Anweisung von oben, Anreizsysteme, etc.  – sind immer noch die gleichen und sie alle basieren auf einem Menschenbild, das dem Mitarbeiter misstraut und ihm die nötigen Fähigkeiten abspricht, selbstständig zu denken, zu entscheiden und von sich aus zum Wohle des Ganzen zu handeln. Das Problem ist: Die Welt hat sich weitergedreht. Die Menschen haben sich in diesen 100 Jahren weiterentwickelt, die Gesellschaften haben sich verändert. Daher funktioniert auch Management nicht mehr und immer mehr Menschen erleben ihre Arbeit als Frust statt als Lust.

Das Besondere an diesem Buch: Der Autor belässt es nicht bei seiner Kritik, sondern er zeigt detailliert auf, welche Annahmen und Überzeugungen klassischem Management zugrunde liegen und wie und warum dieses Managementverständnis und seine Grundannahmen, die wir alle quasi mit der Muttermilch aufgesogen haben, fatale und kontraproduktive Wirkungen erzeugt. Vor allem aber bietet er mit seinen "12 neuen Gesetzen" konkrete, sofort einleuchtende, gut argumentierte Handlungsalternativen an, die deutlich machen, wie Unternehmen schneller, anpassungsfähiger und erfolgreicher agieren können, wenn sie den Mut aufbringen, sich zeitgemäß zu organisieren.

Fazit: Ein herausforderndes, irritierendes, inspirierendes. revolutionäres und damit höchst empfehlenswertes Buch für jeden Manager und Unternehmenslenker.

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