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Graham Lord

Heyne Verlag; 2003

414 Seiten

€ 1,10 (gebraucht bei Amazon)

 

 

Peter Hallam ist Verkaufsleiter, 45 Jahre, gutaussehend, sportlich, verheiratet, erfolgreich im Beruf und zufriedne mit seinem Leben. Das endet abrupt, als ein neuer, junger Geschäftsführer mit knapp Dreißig und denkbar schlechten Manieren die Leitung der Firma übernimmt, innerhalb kürzester Zeit Angst und Schecken verbreitet und alle "Gruftis" – so lautet seine Bezeichnung für alle Führungskräfte und langgedienten Mitarbeiter über 45 – feuert oder mit üblen Methoden in die Selbstkündigung treibt, um sich das Geld für Abfertigungen zu ersparen.

Auch Peter Hallam, der es wagt sich aufzulehnen, ist unter den Opfern. Mit seinem Jobverlust brechen für ihn harte Zeiten an. Er verliert alles: seine Frau, sein Haus, seine Freunde, sein bisheriges Leben. Die Versicherung zahlt nicht, die Bank stellt nach einigen Monaten den Kredit fällig, das Haus muss unter Wert verkauft werden und der Gang zum Arbeitsamt komplettiert die zahlreichen Demütigungen. Als er schließlich ganz unten angekommen ist, findet er nach langer Suche einen schlecht bezahlten Job und damit einen ersten Halt, um sich zu stabilisieren  und in der Folge langsam wieder hochzurappeln.
Das in Romanform geschriebene Buch beschreibt eindringlich das große schwarze Loch, in das bislang erfolgsverwöhnte Menschen fallen können, wenn der Glanz des Erfolges jäh verblasst und sich das bisherige Leben innerhalb kürzester Zeit in Luft auflöst. Angereichert mit der plastischen Schilderung zahlreicher fieser Mobbingstrategien, die in vielleicht etwas abgemildeter Form auch in heimischen Unternehmen nicht ganz fremd sein dürften, ist das Buch einerseits beklemmend und erschreckend, andererseits zeigt es auch Wege auf, den Jähen Absturz zu verdauen und im Leben wieder Tritt zu fassen.

Fazit: Die eindringliche Schilderung eines tiefen Falls nach dem Verlust einer gut bezahlten Managerposition, welche es aber schafft, glaubwürdig zu vermitteln, dass die vielen negativen Erlebnisse auch tatsächlich ihr Gutes haben können.

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