Arbeitsplatzsituation evaluieren

Sie möchten in Ihrem Bereich ein Gespräch der MitarbeiterInnen über deren Arbeitserfahrungen in Gang bringen und dafür sorgen, dass die TeilnehmerInnen die Arbeitsplatzsituation der anderen besser kennen lernen und verstehen? Mit der folgenden Übung kann sich eine Gruppe über generelle Arbeitsplatzprobleme unterhalten und über berufliche Schwierigkeiten diskutieren.

Vorbereitung:

Die beiliegenden Blätter (s. unten) mit den Behauptungen über Arbeitsplatzsituationen müssen zu einzelnen Zetteln zerschnitten werden. Sie werden als Stapel verdeckt in die Mitte der Teilnehmerrunde gelegt.

Spielregeln:

     

  1. Die Zetteln mit den Statements werden gemischt und verdeckt zu einem Stapel aufeinander gelegt. Oder: von einem Leiter werden aus den 24 Zetteln die für die Gruppe passenden ausgesucht und verdeckt in die Mitte gelegt.
  2. Dann wird in der Gruppe herausgefunden, wer die längste Berufserfahrung hat: Diese Person beginnt das Spiel. Sie nimmt eine Karte vom Stapel und liest die Behauptung, das Statement der Gruppe laut vor. Sie gibt den Zettel an einen Teilnehmer seiner Wahl weiter, von dem sie eine Stellungnahme zu der Behauptung hören möchte.
  3. Die Stellungnahme zu der Behauptung sollte nicht nur darin bestehen, dass gesagt wird, ob die Behauptung auf die eigene Arbeitsplatzsituation zutrifft oder nicht, sondern sollte mit möglichst vielen persönlichen Beispielen, Erfahrungen, Erlebnissen und Meinungen angereichert sein. Nachfragen können von allen Teilnehmern gestellt werden.
  4. Nachdem der aufgeforderte Teilnehmer mit seiner Stellungnahme fertig ist, legt er den Zettel ab. Dann nimmt er einen neuen vom Stapel auf, liest diesen laut vor und gibt ihn an einen Mitspieler seiner Wahl weiter, von dem er eine Stellungnahme zu der Behauptung erwartet.
  5. Die Übung ist beendet, wenn sich die Gruppe mit allen Zetteln auseinander gesetzt hat oder ein interessantes Gespräch über ein wichtiges Problem zustande gekommen ist.
  6. Die Gruppe sollte aus höchstens 6 Teilnehmern bestehen.

Kärtchen Arbeitsplatzsituation

Es gibt Situationen bei meiner Arbeit, in denen ich mich ziemlich hilflos fühle. Ich könnte noch 20 Jahre bei meiner Tätigkeit bleiben.
Ärger gibt es bei uns fast jeden Tag. Meine Bezahlung finde ich leistungsgerecht und für mich persönlich ausreichend.
Der viele Stress bei meiner Arbeit macht mich ganz schön fertig. Ich habe mich in meinem Beruf noch nie gelangweilt.
Alle Menschen, mit denen ich bei meiner Arbeit zu tun habe, sind freundlich und aufgeschlossen. Mit den Erfolgen meiner Tätigkeit bin ich voll zufrieden.
Häufig bin ich Beleidigungen und Enttäuschungen ausgesetzt. Bei mir herrscht eine strikte Trennung zwischen Arbeit und Privatleben.
Wegen des vielen täglichen Kleinkrams sehe ich oft gar keine Linie, keinen Zusammenhang bei meiner Tätigkeit. Wir sind ein harmonisches, ohne Konflikte zusammenarbeitendes Team.
Ich habe entschieden zuwenig Bestätigung bei meiner Arbeit. Ich arbeite lieber mit "jungen Systemveränderern" als mit "älteren Angepassten".
Es liefe alles viel besser, wenn man den Charakter meines Chefs ändern könnte. Mit manchen Kollegen/KollegInnen komme ich gar nicht gut aus.
Bei uns im Betrieb bin ich das, was man eine Betriebsnudel" nennt. Irgendwie sehe ich so selten den Erfolg meiner Arbeit, was man so überhaupt bewirkt.
Eigentlich müsste ich meinem Chef mal ordentlich Bescheid sagen. Ich glaube, eigentlich hätte ich lieber einen anderen Beruf ergriffen.
Ältere Mitarbeiter sind oft viel netter zu mir als jüngere. Ohne politisches Engagement hätte ich überhaupt keine berufliche Perspektive.
Ich glaube, ich wäre besser dran, wenn ich eine andere Arbeitsstelle hätte. Es ist deprimierend, immer für andere zu arbeiten und mit seinen eigenen Problemen allein gelassen zu werden.

Quelle: "Das Berufspraxis-Spiel" in: Das Methoden-Set 2 / Michael Thanhoffer, René Reichel, Reinhold Rabenstein; 2004; Bezugsquelle: www.agbshop.eu oder www.oekotopia-verlag.de

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