Action Learning, ein Handbuch

Otmar Donnenberg, Hrsg.

Klett-Cotta; 1999

262 Seiten

Euro 30,90

 

 

 

"Action Learning" steht gemäß den Grundideen seines Begründers Reginald Revans für ein Lernkonzept, das der herkömmlichen Lehrer-Schüler- bzw. Wissender-Nichtwissender-Beziehung diamentral entgegengesetzt ist. Statt um Abhängigkeit von Expertenwissen, bei dem der "Unwissende" mit Informationen gefüttert wird, geht es hier darum, sich für das Lernen von und mit anderen gleichgesinnten Lernenden zu engagieren, die ihre "Zweifel ehrlich offen legen" und sich "über ihre Unwissenheit austauschen".

Statt beispielsweise wie sonst üblich eine Managementakademie zu schaffen, in der sich Bergwerksdirektoren von Experten belehren lassen, schuf Revans in der Nachkriegszeit in Großbritannien eine Lerngemeinschaft, bei der sich die Direktoren gegenseitig in den Bergwerken besuchten, über die Probleme vor Ort austauschten und nachdachten und sich gegenseitig bei der Problemlösung halfen. Der Anspruch von Revans: "Man muss Menschen zusammenbringen, damit sie sich über ihre Probleme, nicht über ihre Cleverness austauschen."

Das lesenswerte Buch beginnt mit einem faszinierenden Interview mit Reginald Revans, gefolgt von einem Beitrag, in dem er seine Erfahrungen und Grundannahmen beschreibt sowie zwei weiteren Artikeln von Otmar Donnenberg und Rolf Stiefel zu den Grundlagen des Action-Learning-Ansatzes. Nach drei Praxisbeispielen folgt im dritten Teil die hilfreiche Abgrenzung von Action Learning gegenüber verwandten Ansätzen wie Action Science oder Paul Freires Erfahrungspädagogik.

Fazit: Ein zukunftsweisender Ansatz zum praxisbezogenen Lernen, der die diffuse Forderung nach mehr "learning on the job" mit konkretem Leben füllt. Zwar schon vor einigen Jahren geschrieben, aber immer noch zukunftsweisend und für die meisten Unternehmen Neuland.

...zurück zum Seitenanfang

Teilen: