Finanzmärkte

Interessante Presseberichte über die Veränderungen des Verhaltens der Finanzmarktteilnehmer in den vergangenen Jahrzehnten.

Die durchschnittliche Haltedauer von Aktien (weltweit) ist seit 1980 von 10 Jahren auf heute 10 Monate gesunken. (Quelle: www.attac-austria.org )

Die Schätzungen über das Transaktionsvolumen, das noch in direktem Zusammenhang mit realwirtschaftlichen Vorgängen steht, schwanken zwischen 1,5 und 5 Prozent. Das heißt, dass mindestens 95 Prozent aller Devisentransaktionen einen vorwiegend spekulativen Charakter haben. Zudem werden die Transaktionen immer kurzfristiger. Laut Bank für internationalen Zahlungsausgleich sind 8ß% aller „Auslandsinvestitionen“ auf den Finanzmärkten innerhalb von 8 Tagen (!) wieder „daheim“. 40% sogar innerhalb von 2 Tagen. Es gibt „Day-Trader“, die langfristig mit zehn Minuten definieren.

Das Volumen der Devisentransaktionen ist seit Anfang der 70er-Jahre explodiert, von damals 70 auf heute 1100 Mrd. Dollar am Tag. Im Gegensatz dazu hat sich der Welthandel lediglich verzweieinhalbfacht – auf 25 Mrd. Dollar am Tag. (Bundesverband deutscher Investmentbanken, zitiert auf www.attac-austria.org)

Zwischen 1983 und 1990 wurden in den USA mehr als 50 Prozent der Kreditaufnahme von börsennotierten Unternehmen für den Rückkauf eigener Aktien verwendet. In konkreten Zahlen bedeutet das, dass 697,4 Mrd. Dollar oder 57 Prozent der Kreditaufnahme benützt wurden, um die Rückkaufaktionen zu finanzieren. Das entsprach 25 Prozent des erwirtschafteten Cash-Flows. Diese Resourcen gingen also nicht in die Weiterentwicklung der Leistungsfähigkeit der Unternehmen, sondern dienten den Unternehmen dazu, ihren Aktienkurs gezielt zu beeinflussen. (aus Rudi Wimmer, Aufstieg und Fall des Shareholder Value-Konzepts, in Zeitschrift für Organisationsentwicklung, 4-2002)

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