Studie: Personalmanagement in KMUs

Was leisten Personalabteilungen im Mittelstand wirklich und was können sie überhaupt leisten? Eine Studie liefert ausschlussreiche Erkenntnisse.

"Personalmanagement 2003 - Chancen für den Mittelstand" heißt eine von HRblue (myhrblue.com) und der Haufe Akademie durchgeführte Studie, für die Personalverantwortliche aus kleinen und mittelständischen Betrieben aus ganz Deutschland befragt wurden. Ziel der Studie war, einen Überblick über den aktuellen und zukünftigen Stand der Personalabteilungen in mittelständischen Unternehmen zu bekommen.

Die Ergebnisse basieren auf 183 ausgewerteten Interviews im Mai 2002 und liefern einige aufschlussreiche Erkenntnisse. So lautet das Fazit der Autoren: "Die Untersuchung widerlegt gängige Mythen aus dem Personalwesen wie die unternehmerisch agierende Personalabteilung. Die Realität in den Personalabteilungen mittelständischer Unternehmen sieht anders aus".

Wie wird Personalmanagement in mittelständischen Unternehmen also wirklich betrieben?

Der Status Quo

In Kleinbetrieben ist Personalmanagement meist Sache eines Einzelkämpfers, der froh ist, wenn er die Lohnabrechnung und die übrigen Verwaltungsaufgaben ohne Fehler über die Bühne bringt. Er würde gern mehr strategisch tätig werden, weil er gemerkt hat, wie wichtig es z.B. geworden ist, die richtigen Leute zu haben, zumal sich in einem Betrieb mit 10 Leuten ein Fehleinkauf viel drastischer auswirkt als in einem Grokonzern. Doch er hat zuwenig Zeit und Mittel, um in Bewerberauswahl und Personalentwicklung zu investieren und sich neuen Entwicklungen zu widmen. Dazu kommt ein massiver, derzeit aktueller Trend (in Deutschland) aufgrund der neuen gesetzlichen Lage: die betriebliche Altersversorgung, die weitere knappe zeitliche Ressourcen bindet.

Die Zwei-Klassen-Gesellschaft im Personalwesen

Ist nur eine Person vorhanden, dominieren die administrativen Aufgaben und die Bewältigung operativer Probleme. Erst bei Personalabteilungen ab zwei Mitarbeitern gibt es eine Ausdifferenzierung der Personalarbeit und einen deutlichen Unterschied in der Gewichtung künftiger Themen. Am wichtigsten bleibt die Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter, gefolgt von flexibler Arbeitszeitgestaltung, Weiterbildung, Mitarbeiterführung und den Punkten internetgestützte Personalarbeit und Personalsoftware, um die Personalarbeit zu modernisieren und so Zeitresourcen für andere Aufgaben frei zu bekommen oder erst einmal zu schaffen

Profil der Personalabteilungen

Es gibt drei Gruppen von Personalern mit unterschiedlichem Qualifikationsprofil: Quereinsteiger ohne berufsqualifizierenden Abschluss, die am  ehesten im Bereich der Sachbearbeitung oder der Unternehmensleitung anzutreffen sind, z.B. der Chef oder die Ehefrau, die sich um die Personalverwaltung kümmern. Dann die Gruppe der qualifizierten fachbearbeiter mit ca. dreijähriger berufsqualifizierender Ausbildung und schließlich Absolventen einer Fachhochschule oder Universität, die sich hauptsächlich in größeren Unternehmen finden.

Frauenpower

63 Prozent der befragten Personaler waren Frauen, die im Vergleich zu anderen Abteilungen, so die Studie, im Personalbereich vergleichsweise gute Karrieremöglichkeiten vorfinden.

Outsourcing

Entgegen den Voraussagen zur Entwicklung des Outsourcing-Marktes werden nur wenige Aufgaben an externe Dienstleister vergeben. Einzige Ausnahme bidet der Bereich Weiterbildung, der relativ stark von externen Dienstleistern betreut wird.

04.2003

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