Studie: Wechselbad für Personaler

Während derzeit Personalmanager in deutschen Unternehmen die Löhne kürzen und Personalentwicklungskosten drosseln müssen, wird sich das Bild bis 2005 zumindest bei den "High Potentials" drehen. Der Kampf um die besten Köpfe auf dem Arbeitsmarkt wird dann wieder entbrennen.

Während derzeit Personalmanager in deutschen Unternehmen die Löhne kürzen und Personalentwicklungskosten drosseln müssen, wird sich das Bild bis 2005 zumindest bei den „High Potentials“ drehen. Der Kampf um die besten Köpfe auf dem Arbeitsmarkt wird dann wieder entbrennen und zusammen mit dem Bemühen, Mitarbeiter auf Schlüsselpositionen im Unternehmen zu halten eine hohe Bedeutung zurück gewinnen.

Dies zeigt eine Ende 2002 durchgeführte Human Resource (HR) Strategiestudie des Beratungsunternehmens Cap Gemini Ernst & Young. Aus den 1.000 größten deutschen Unternehmen beteiligten sich 176 Personalverantwortliche an der Untersuchung und äußerten ihre Meinung zur Entwicklung in den nächsten Jahren.

HR Abteilungen sind nur selten Business Partner

„Personaler befinden sich heute mal wieder in einer defensiven Rolle als dass sie sich um Strategie- und Entwicklungsfragen kümmern können. Viele warten sehnsüchtig auf einen erneuten Aufschwung der Mitarbeiter Dimension“, kann Martin Claßen, Leiter der Human Resource Beratung bei Cap Gemini Ernst & Young die Hoffnung verstehen. „Doch die gewünschte stärkere Rolle der HR Abteilung bleibt meist ein Wunschtraum.“ Weniger als die Hälfte der Unternehmen besitzen einen HR Vertreter auf höchster Management Ebene (44 Prozent). Noch geringer ist die Zahl der Firmen, in denen die Personalabteilung bei strategischen Fragen mitentscheidet (40 Prozent). Immerhin wird sie als interner Berater akzeptiert (38 Prozent) oder zumindest ausreichend informiert (15 Prozent).

Lieber wäre man im Unternehmen allerdings ein Business Partner, der sich dadurch auszeichnet, dass er Wertschöpfung durch qualitativ hochwertige und kostengünstige HR-Dienstleistungen bietet. Doch auch hier sind die Personalchefs selbstkritisch. Lediglich 15 Prozent meinen die unternehmensstrategische Rolle voll und ganz zu erfüllen. Immerhin 40 Prozent sehen ihre Rolle als Business Partner im Unternehmen als ausreichend gegeben, genauso viel wie sie diese als noch nicht ausreichend bezeichnen. Noch kritischer allerdings schätzen die nicht-personalbereichsverantwortlichen Geschäftsführer und Vorstände ihre HR Abteilung ein. Hier überwiegt eindeutig die Einschätzung „noch nicht ausreichend“.

Abteilungsbudgets bleiben konstant

Rolle und Akzeptanz von HR haben Auswirkungen auf die Budgets des Bereichs. Auch wenn die zur Verfügung stehenden Mittel durch den Anspruch Business Partner zu sein nicht steigen, die Wahrscheinlichkeit einer Budgetkürzung wird dadurch signifikant geringer. Insgesamt gehen die meisten Befragten von konstanten Budgets bis 2005 aus: „Mehr oder weniger konstant“ meinen 66 Prozent, „sie werden sinken“ 23 Prozent und „sie werden wachsen“ lediglich 11 Prozent. Auch hier sind die Geschäftsführer etwas skeptischer. Kaum einer sieht wachsende Budgets, deutlich mehr sehen konstante oder sinkende Finanzressourcen.

Für Rückfragen:

Cap Gemini Ernst & Young, Pressesprecher: Thomas Becker, Neues Kranzler Eck; Kurfürstendamm 21, 10719 Berlin; Tel.:030/88703-730

08.2003

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