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Hinsichtlich der Teilnehmer bzw. Häufigkeit kann man folgende Arten von Besprechungen unterscheiden: 1. Die formelle Besprechung mit großen TeilnehmerzahlenBeispiele: Aufsichtsrats- und Vorstandssitzung, Vereins- und Beiratssitzungen Charakteristika: Der Fokus der Teilnehmer liegt im Einbringen und Einholen von sachlichen Informationen, dem Treffen bereits vorbereiteter Entscheidungen und dem Vertreten eigener Interessen. Prestige- und Kontaktinteressen sind den Teilnehmern oft sehr wichtig. Die Chancen: Sie sind meist hinsichtlich Organisation, Themen und Regeln gut vorbereitet, da sie oft auch gesetzlich vorgeschrieben sind. (z.B. Tagesordnung für die Gesellschafterversammlung, Beschlussfähigkeit etc.). Die Teilnehmer halten sich diszipliniert an den vorgegebenen Ablauf und die Regeln und erscheinen zumeist pünktlich und regelmäßig, da die Beteiligung an solchen Besprechungen oft von Macht- und Imagegewinn begleitet sind und Zuwiderhandlung den Rollenverlust zur Konsequenz hätte. Die Herausforderungen: Diese Art von Besprechungen scheitert oft daran, dass sich die Entscheidungsfindung aufgrund der hohen Teilnehmerzahl und den unterschiedlichsten Interessen schwierig gestaltet und daher Beschlüsse durch Abstimmungen getroffen werden. Diese Mehrheitsbeschlüsse verhindern die notwendige Verbindlichkeit und Identifikation gegenüber den getroffenen Entscheidungen und die Umsetzung erfolgt daher nur zögerlich und oberflächlich. Besondere Tipps für die Moderation:
2. Die regelmäßige Besprechung mit einer kleinen bis mittleren TeilnehmerzahlBeispiel: Managementmeeting, Abteilungsleitersitzung, Teammeetings, Projektsitzungen etc. Charakteristika: Diese Besprechungen finden in regelmäßigem Abstand mit gewisser Routine statt. Die Meetingkultur und (auch informelle) Spielregeln sind gefestigt. Diese Form ist die zumeist am schlechtesten vorbereitete Sitzungsart, insbesondere die bereichsübergreifenden Treffen. Der Fokus der Teilnehmer liegt im Einbringen und Einholen von sachlichen Informationen und dem Vertreten eigener Interessen. Prestige- und Kontaktinteressen sind den Teilnehmern oft sehr wichtig. Die Chancen: In diesen Meetings ist die Grundbereitschaft zur Mitgestaltung und Mitentscheidung der Teilnehmer oftmals groß. Durch die Regelmäßigkeit der Treffen können langfristige Spielregeln gemeinsam reflektiert, vereinbart und verändert werden und Rollen und deren Aufgaben (wie Protokollführer, Zeitmanager etc.) langfristig fixiert werden. Herausforderung: Die größte Schwäche dieser Meetings ist die anschließende Umsetzung des Vereinbarten, am besten daran zu erkennen, dass bestimmte Themen sich zu Dauerbrennern entwickeln, die immer wieder auftauchen, obwohl sie doch längst erledigt sein sollten. Diese Besprechungen sind in sehr vielen Fällen dadurch gefährdet, dass zu viele Punkte aktuell behandelt werden müssen. Bei dieser Art von Besprechungen kann in den meisten Fällen vorab vom Moderator sehr schlecht eine konkrete Themenabfolge und Dauer vorbereitet werden. Die verschiedenen Teilnehmer treffen einander, ohne dass sie sich vor der Besprechung eingehend auf die Themen einstimmen können, was zu einer anfänglichen Desorientierung und Unsicherheit führt. Gefahr: Die Besprechungen werden sehr häufig als schlecht vorbereitet und ineffizient erlebt, weil einzelne Punkte nur teilweise oder gar nicht behandelt und Themen, an denen einzelne Teilnehmer besonderes Interesse haben, nicht erarbeitet werden. Ungeliebte Themen und ungelöste Probleme werden oft vor sich hergeschoben oder hinten angestellt. Besondere Tipps für die Moderation:
3. Die spontane "Ad-hoc-Besprechung" mit einer kleinen Teilnehmerzahl.Das sind all jene Besprechungen, die spontan während des Arbeitstages meist durch ein "...und darüber möchte ich mit Ihnen sprechen..." einberufen werden. Es treffen sich zwei oder mehrere Mitarbeiter spontan und haben zumeist nur wenig Zeit, um sich vorzubereiten. Hier steht zumeist im Vordergrund, sich gemeinsam ein Bild von einer Sache zu machen und sich abzustimmen und Informationen auszutauschen, um auf dieser Basis konkrete Maßnahmen planen zu können. Oder aber es dreht sich um eine Besprechung, bei der nicht die Sache im Vordergrund steht, sondern der Mensch, d.h. es geht um zwischenmenschliche Beziehungen und persönliche Angelegenheiten. Gut daran zu merken, wenn man den Mitarbeiter fragt, worum es geht und er dann keine Antwort gibt oder meint “Das möchte ich Ihnen gerne persönlich sagen..“ Dringend abzuraten ist, so ein Gespräch zwischen zwei andere Termine zu schieben. Besser wäre es, einen Termin in ein paar Tagen zu finden, bei dem ausreichend Zeit besteht, („Mir ist wichtig, dass wir uns in Ruhe unterhalten können“). Falls die Angelegenheit jedoch nach Ansicht des Mitarbeiter/der Mitarbeiter keinen Aufschub mehr duldet, muss unbedingt sofort gehandelt werden. Chancen: Themen werden dann behandelt, wenn Sie aktuell sind und Informationen werden zeitnah weitergegeben. Die Beteiligten sind an einer Lösung, Bearbeitung der Themen und Umsetzung konkreter Maßnahmen hoch interessiert Herausforderung: Bei diesen Besprechungen werden selten vorab Themen oder Agenden genau festgelegt und es bleibt auch selten Zeit, sich ausreichend vorzubereiten. Auch stellt sich bei vielen dieser Besprechungen erst in ihrem Verlauf heraus, dass die erhofften Entscheidungen und Ergebnisse nur oder besser mit anderen Teilnehmern oder in einem anderen Kontext erzielt werden hätten können. Besondere Tipps für die Moderation:
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