5 Mythen zum Thema Team

Irreführende Annahmen über die Arbeit in Teams.


Mythos Nr. 1: Teams sind leistungsfähiger als Einzelpersonen

Es hat sich in den letzten Jahrzehnten gezeigt, dass Teams in Organisationen für die allermeisten Aufgaben weniger geeignet sind als Einzelpersonen. Die starke Förderung von Teams beruhte viel mehr auf einem Wunsch, als auf dem Ergebnis von Beobachtung. Teams brauche sehr viel mehr Zeit für die Lösung von Problemen als Einzelpersonen. Teams bewähren sich nur dann, wenn die anstehenden Aufgaben aufgrund der Komplexität der Probleme von Einzelpersonen nicht bewältigt werden können.

Mythos Nr.2: Erfolgreiche Menschen machen Teams erfolgreich

Menschen, die in ihrem jeweiligen Gebiet als Experten Hervorragendes geleistet haben, sind im Allgemeinen in Teams wenig kompromissfähig und nicht unbedingt in der Lage die legitimen Interessen von anderen Menschen anzuerkennen. Gerade bei komplexeren Problemen kommt es aber darauf an, dass innerhalb eines Teams für einen Interessensgegensatz der bestmögliche Kompromiss gefunden wird. Eine große Zahl von erfolgreichen Menschen in einem Team führt daher in der Praxis oft dazu, dass starke Konkurrenz entsteht und zu lange sachliche Richtigkeit gestritten wird.

Mythos Nr. 3: Gute Teams werden auch in Zukunft gut sein

Teams, die  in der Vergangenheit große Erfolge gefeiert haben, verknüpfen ihre Identität mit diesem „Schöpfungen" der Vergangenheit und habe daher oft sehr große Schwierigkeiten, sich auf neue Rahmenbedingungen einzustellen. Falls die Veränderung in der Umwelt stark werden, versinken sie in Wehmut und Apathie. Gerade erfolgreiche Teams sind daher besonders gefährdet, die gegenwärtige Situation falsch einzuschätzen und schwerwiegende Fehler zu machen.


Mythos Nr. 4: Teamfähigkeit kann man durch einmalige Maßnahmen  bewirken

Es hat sich in Organisationen die hartnäckige Überzeugung etabliert, dass Teams durch einmalige Maßnahmen wie zum Beispiel durch ein Projekt Kick-off ins Laufen gebracht werden können, wie Maschinen. Diese Illusion ist in den letzten Jahren immer weniger haltbar, weil die Zusammensetzung der Teams in Organisationen immer öfter wechselt und die Zugehörigkeiten zu unterschiedlichen Teams immer zahlreicher werden. Der langfristige Erfolg der Zusammenarbeit in Teams hängt daher viel stärker von den zuständigen Führungskräften bzw. ProjektleiterInnen ab.

Mythos Nr. 5: Vertrautheit verbessert das Arbeitsergebnis

Viele Führungskräfte verwechseln Vertrautheit mit Vertrauen und glauben daher, dass sie Vertrauen zwischen den MitarbeiterInnen mit gemeinsamen Freizeitaktivitäten wie z.B.: ein Heurigenbesuch herstellen können. Es zeigt sich immer wieder, dass Vertrautheit kein Vertrauen für den Umgang in den beruflichen Rollen schaffen kann. Vertrauen in der beruflichen Rolle entsteht, wenn eine gemeinsame Sprache gefunden wird, um über das Geben und Nehmen zwischen den MitarbeiterInnen gesprochen werden kann. Die Vertrautheit aus gemeinsam erlebten Freizeitaktivitäten kann bei notwendigen Rollenveränderungen im Team oder geänderter Teamzusammensetzung sogar zu einem Hindernis werden, weil die Menschen versuchen einander zu schonen und daher nicht über Leistung und Zufriedenheit mit Leistung sprechen möchten.

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Autor: Mag. Alfred Faustenhamme, Leeway Leadership Consulting GmbH

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