Studie: Erfolgsfaktoren beim Wechsel

John Gabarrow, Professor für Human Resource Management an der Harvard Business School, untersuchte im Rahmen einer umfangreichen Studie den Prozess der Positionsübernahme und kam bei dieser Suche nach den Erfolgsfaktoren beim Führungswechsel zu einigen interessanten Ergebnissen.

Das erste Ergebnis ist eine Bestätigung für klassische Personalpolitik. Brancheninsider waren wesentlich erfolgreicher als Branchenfremde. Ihnen gelang es viel schneller, sich auf neue Situationen einzustellen und Wichtiges von unwichtigem zu trennen. Die schnelle Handlungsfähigkeit wog den möglichen Nachteil einseitiger Sichtweisen mehr als auf.

Das zweite Ergebnis räumt mit dem Mythos schneller Führungswechsel auf. Der Prozess der Positionsübernahmen mit den üblicherweise dazu gehörenden strukturellen und personellen Veränderungen erstreckt sich schnell über ein bis zwei Jahre, zeitlich gegliedert in ein typisches Muster von Aktivitäten und Beobachtungen: So haben nach drei bis sechs Monaten die meisten Manager ihre ersten Veränderungen gestartet. Dann folgt eine Phase intensiver Beobachtung mit Entwicklung einer vertieften Kenntnis der Organisation. Nach ca. 12 bis 18 Monaten folgt eine zweite Veränderungsphase.

Ein entscheidender Faktor schließlich, der laut Studie erfolgreiche von weniger erfolgreichen Wechslern unterscheidet, ist die Beziehung zu Schlüsselpersonen. Drei von vier Manager bei gescheiterten Positionsübernahmen hatten - wenig überraschend - schlechte Arbeitsbeziehungen zu ihren wichtigen Mitarbeitern. Sie hatten Konflikte über Zielsetzungen, Diskussionen über Führungsstil und Differenzen über die Kriterien effektiver Leistung..

(Die Studie wird zitiert von Peter Fischer im Buch ”Neu auf dem Chefsessel”, Verlag moderne Industrie)

04.2002

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