Unter Struktur (1) (von lat.: structura = ordentliche Zusammenfügung, Bauwerk; bzw. lat.: struere = schichten, zusammenfügen) versteht man den (inneren) Aufbau einer Sache oder eines Systems. Maturana/Varela definieren Struktur wie folgt: "Unter der Struktur von etwas werden die Bestandteile und die Relationen verstanden, die in konkreter Weise eine bestimmte Einheit konstituieren und ihre Organisation verwirklichen." (2)
Die Systemstruktur ergibt sich pragmatisch betrachtet aus
- der Art der Elemente
- der Zahl der Element
- der Funktion der Elemente innerhalb des System
- der Zahl der Beziehungen zwischen den Elementen
- der Art der Beziehungen zwischen den Elementen (stark oder schwach gekoppelt, Stoff-, Energie- oder Informationsfluss, hemmend, fördernd, modulierend, etc.)
- den Grenzen (Randbedingungen) des Systems
- der Beschaffenheit der Systemgrenzen (durchlässig, selektiv, etc.)
- der Zahl der Wechselbeziehungen zur Umwelt
- der Art der Wechselbeziehungen zur Umwelt
Organisations-Struktur umfasst eine abgegrenzte Menge von Elementen, deren Anordnung und ihre Beziehung zueinander (3):
- Bestandteile (Personen, Sachen), ihre Funktion und ihre Wirkungen
- Aufbau-Organisation (Anordnung der Elemente)
- Ablauf-Organisation ((Spiel-)Regeln, Belohnungssysteme)
- Begrenzungen ("objektive", psychologische)
Anmerkungen:
(1) Mit Veränderungen übernommen von Kehrer, A.: Person, Struktur und Verhalten, unveröffentlichte Seminarunterlage, Wien 2008/2009
(2) Maturana, H.R./Varela, F.J.: Der Baum der Erkenntnis, Bern u.a.: Scherz, 3. Auflage 1987, S. 54
(3) In der hier zugrunde gelegten Management-pragmatischen Sicht wird klar von einer materialistischen Systemtheorie im Sinne von Wollnik ausgegangen. Siehe hierzu Kieser, A./Kubicek, H.: Organisationstheorien II, Stuttgart u.a., Kohlhammer 1978, S. 77 -83
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